Wenn alles einfach wäre auf der Welt, dann könnte man direkt vom einen aufs andere schließen und daraus einen gewissen Unterhaltungsfaktor ziehen. Könnte von Bild über Bunte und Stern bis Spiegel darüber palavern und ein paar Seiten mit Druckerschwärze füllen. Man könnte sagen: Gut, OK, der Vince Vaughn ist jetzt auch schon ein bisschen älter, hat die Kind-im-Mann-Jahre, die Old School-Days, hinter sich, und jetzt kommt der private Alltagstrott, die kleinen Ehekonflikte, vielleicht sogar Krisen; also macht er einen Film daraus. Schließlich ist er bei All Inclusive nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch Produzent und Co-Drehbuchautor.
Aber das ist natürlich alles ganz haltlos, es ist nur der hilflose Versuch, einem Film einen Sinn zu hinterlegen, der nie so richtig in die Gänge kommt. Wo man nie weiß, was er eigentlich will. Eine Beziehungskomödie: Eine Komödie über eheliche Beziehungen, wo kleine und größere Probleme auftauchen, wo die Protagonisten unversehens mit den kleinen Abgründen ihres Lebens konfrontiert werden. Einerseits. Andererseits: Der Versuch, spaßig zu sein, hinter die Fassaden von bestimmten Menschentypen zu blicken und herauszufinden, wie die eigentlich ticken, wos bei denen eigentlich piept. Und dann natürlich ist der Film auch ein Vorwand, auf Bora Bora zu reisen und im sonnigen Südseeparadies ein paar Wochen Dreharbeiten zu verleben, so stellt man es sich ja vor: dass alles Spaß und Freude ist beim Komödiendreh.
Aber eigentlich ist der Film vor allem unzulänglich. Man hat stets das Gefühl, das was draus werden könnte, wenn sich die Macher ein bisschen mehr anstrengen würden; aber es bleibt halt doch im Halbgaren stecken, sowohl der Witz, der ad hoc eingestreut wird und nie einen ausreichenden, stringenten Level von Komik erzeugt, als auch die Pärchentherapie, die der Film auch sein will, die übersteigerte, aber nicht unrealistische Betrachtung von Szenen vierer Ehen, die irgendwo mehr oder weniger im Schlamm stecken, im Schlamm der Bequemlichkeit, der Gleichgültigkeit, ja vielleicht gar der Abneigung.
Drei Pärchen wollen nicht mitmachen beim Urlaub im Eden-Resort Eden West wohlgemerkt, wo zum All Inclusive-Urlaubsprogramm verpflichtend Beziehungsfähigkeitstherapiestunden gehören. Nicht Eden East, die andere Seite der Insel, wo sich die Singles tummeln bei Party und Sex. Nur ein Pärchen, Jason und Cynthia, wollen so richtig an ihrer Beziehung arbeiten, und zwar richtig richtig, nach Plan, nach genauem Ablaufmuster, so wies auf ihrer vorbereitenden Powerpointpräsentation dargelegt war. Die anderen rutschen halt rein.
Natürlich wäre das ein Aufhänger gewesen: Ehepaare, die unversehens mit ihren Problemen konfrontiert werden. Oder: Die Therapeuten, allesamt selbst anscheinend verklemmt, in ihrer Psychoschiene verfangen, die Probleme dahindichten, wo keine sind. Oder Monsieur Marcel, Chef der Insel und ideologischer Führer durch den Beziehungsdschungel, der so ungefähr alle Lösungen weiß, aber doch nur seinen üblichen Routinejob erledigt. Das wären alles Möglichkeiten der komischen Vertiefung gewesen, aber all das wird nur oberflächlich angekratzt, und dann gehts huschhusch weiter.
Dazu sind komische Szenen eingeflochten, die in jedem Film auftauchen könnten: Eine Panikattacke wegen Tigerhaien, das Erwischtwerden beim Masturbationsversuch, schlüpfrige Posen beim tantrischen Yoga, ein Guitar-Hero-Duell. Für sich ist das alles mal mehr, mal weniger komisch. Im Ganzen aber halt zuwenig, um wirklich gut zu sein.
Fazit: Ein Film, so unterhaltsam wie der Urlaub der anderen.