Die Eiserne Lady: Meryl Streep brilliert als Ex-Premierministerin Margaret Thatcher in Phyllida Lloyds elegant gestaltetem Biopic, das den Menschen hinter der Politikerin sichtbar macht.
Sorgt für heißen Diskussionsstoff: Meryl Streeps preiswürdige Charakterstudie der britischen Regierungschefin.
Sie war stolz auf den Spitznamen, den ihr einst Radio Moskau verlieh:?“Die Eiserne Lady“. Und Margaret Thatcher, ehemalige britische Premierministerin und Europas erster weiblicher Regierungschef, tat alles, um ihm gerecht zu werden. Mit Eifer, Leidenschaft und Liebe zum Detail verfolgte sie einen knallharten Kurs, ohne Rücksicht auf Berater oder Familie. Stur kämpfte sie mit den Gewerkschaften, setzte auf Konfrontation im Falkland-Konflikt und bescherte England eine nie dagewesene Arbeitslosigkeit - stets überzeugt, dass die „bittere Medizin“, die sie verordnete, zum Wohl ihres Landes war. Immer noch, lange nach ihrer Regierungszeit, spaltet sie das Königreich, wie die hitzige Diskussion um ihre Person beim Start des Films in England zeigte. Dabei stellt er nicht die Politikerin in den Mittelpunkt, sondern den Menschen: Maggie, von der eisernen zu alten Lady geworden, blickt auf ihr Leben zuru?ck, lässt ihren Kampf um politische Anerkennung und Ämter, die Frauen nicht nur auf der Insel bis dato verwehrt waren, Revue passieren. Und die glu?ckliche Ehe mit ihrem mittlerweile verstorbenen Mann Denis (wunderbar: Jim Broadbent), den sie vermisst und mit dem sie noch immer selbstvergessen Gespräche führt. Der Tochter aus einfachen Verhältnissen gelang eine unglaubliche Karriere, sie hob Grenzen auf zwischen Geschlechtern und Klassen. Für ihre politischen Ziele und ihre Haltung bei deren Durchsetzung wird die Vollblutpolitikerin, die stets wusste, was 1 Liter Milch kostet, bis heute entweder geliebt oder gehasst - ein Mythos. Für das überraschende, intime Porträt einer ungewöhnlichen Frau und eines Machtmenschen holte Phyllida Lloyd, wie schon in „
Mamma Mia!„, Oscar-Preisträgerin Meryl Streep vor die Kamera. Und die liefert einen weiteren Meilenstein ihrer Karriere: Ihre Maggie, die ihr die 25. Golden Globe-Nominierung bescherte, muss man sehen!