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Jobkiller - Eine mörderische Karriere


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Le Couperet: Plakative Konsumgesellschaftskritik und eine gradlinige, mitunter durchaus dick auftragende Story legen die Vermutung nahe, daß der einst seiner politischen Brisanz wegen geschätzte Kinodramatiker Constantin Costa-Gavras („Verraten“) künstlerisch den Zenit vielleicht überschritten, seine Arbeitsfreude und Angriffslust aber noch keineswegs verloren hat. In dieser schwarzen Kriminalkomödie malt er das Menetekel des...

Jobkiller - Eine mörderische Karriere

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Handlung und Hintergrund

Ein arbeitsloser Papierchemiker und Familienvater weiß, daß ihm genau fünf Konkurrenten mit gleichen oder besseren beruflichen Qualifikationen die nächste offene Stelle streitig machen. Um seinen Lebensstandard besorgt und den modernen Kapitalismus als Krieg begreifend, zieht er aus, die Mitbewerber der Reihe nach zur Strecke zu bringen. Dabei tötet er auch Unbeteiligte. Zwischendurch bewirbt er sich unverdrossen in Betrieben, eckt jedoch mit seiner undiplomatischen Haltung immer wieder an.

Um seine Chancen auf dem Stellenmarkt zu erhöhen, tötet ein arbeitsloser Diplomchemiker und biederer Familienvater seriell seine Mitbewerber. Schwarze Gesellschaftssatire von Costa-Gavras.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Costa-Gavras
Produzent
  • Olivier Bronckart,
  • Michèle Ray-Gavras
Darsteller
  • Karin Viard,
  • José Garcia,
  • Olivier Gourmet,
  • Ulrich Tukur,
  • Christa Theret,
  • Yolande Moreau,
  • Yvon Back,
  • Thierry Hancisse,
  • Geordy Monfils,
  • Olga Grumberg,
  • Dieudonné Kabongo,
  • Jean-Pierre Gos
Drehbuch
  • Costa-Gavras,
  • Jean-Claude Grumberg
Musik
  • Armand Amar
Kamera
  • Patrick Blossier
Schnitt
  • Yannick Kergoat
Casting
  • Kris Portier de Bellair,
  • Gerda Diddens

Kritiken und Bewertungen

4,0
1 Bewertung
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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Kritikerrezensionen

    1. Le Couperet spielt im gut situierten französischen Oberklassenmilieu, das allerdings nach neuen wirtschaftlichen Entwicklungen hinter seiner feinen Oberfläche langsam zu zerrütten droht. Während die Betroffenen immer noch darauf bedacht sind, zumindest den Schein zu wahren, und sich oft in die Verleugnung stürzen, macht die Arbeitslosigkeit auch hier oben nicht Halt.

      Menschen, die jahrzehntelang bei ein und derselben Firma angestellt waren, mittlerweile über 40 Jahre alt, ihre Häuser und Autos fast abbezahlt, sich eigentlich schon beinahe in der wohl verdienten Rente mit erwachsenen Kindern gesehen hatten, werden auf einmal aus ihren Tagträumen gerissen. Ein Bild, das nicht allzu weit von der Realität entfernt liegt.

      Die Anzeichen für den Verfall der Gesellschaft sind überall. Marlène schlägt Bruno vor, ein anderes Bild für seinen Lebenslauf zu verwenden, eines das ein wenig mehr... „Sexy“ fragt er ... wäre. „Relaxt“ meint sie, aber der Grund, warum Bruno als erstes auf sexy kommt, liegt auf der Hand. Costa-Gavras macht intensiven Gebrauch von Marketing Plakaten, die alle ein und dieselbe Nachricht haben: Sexy ist gut. Sexy sales. So fährt Bruno mit seinem Renault Familienauto, den er nun schon anstatt der üblichen zwei Jahre vier Jahre fährt, mehr als einmal an Werbungen vorbei, die spärlich bekleidete Frauen tragen. Auch nicht allzu weit von der Wirklichkeit entfernt.

      Costa-Gavras spielt in diesem Film mit Konventionen, Erwartungen und Klischees, die, um es zu verallgemeinern, die europäische Gesellschaft prägen.
      Brunos Schlussfolgerungen sind von jener eiskalt kalkulierten Logik getrieben, die seine Vorgesetzten dazu trieb seine Firma nach Rumänien auszulagern.
      Wenn die einzigen Bewerber auf seinen Job, die besser sind als er, ausgeschaltet sind, dann ist er der Nächste, der eingestellt wird... das ist einfache Mathematik.

      Dabei wandert Costa-Gavras den schmalen Grad zwischen Thriller und Komödie, und oft ist man sich nicht sicher, ob der Film nicht in letztere Richtung abdriftet. Letztendlich findet er aber genau die richtige Mischung. Man wird als Zuschauer durch absurde Randbemerkungen immer wieder auf die eigentliche Komik der Situation aufmerksam gemacht. Dennoch birgt der Film hinter dieser Komik auch einen Realismus und vor allem die zynische Analyse der Gesellschaft, die erschreckend sind und damit Fragen an uns selbst aufwerfen.

      Denn wieweit ist unsere Gesellschaft wirklich von dieser Geschichte entfernt? Wie lange dauert es noch, bis ehemalige Manager den Schritt gehen und zu Mördern werden, weil sie ihren Job behalten wollen? Hat unsere Gesellschaft diese Schwelle eventuell schon überschritten? In der man wegen purem Konkurrenzkampf auf der Abschussliste steht?

      Diese Fragen machen Le Couperet zu einem Film, den man nicht verpassen sollte. Denn soviel geballten Zynismus und haarscharfe Beobachtung von den Missständen in unserer Gesellschaft findet man nur selten.

      Fazit: Äußerst zynischer Film; ein Thriller über den normalen Durchschnittsbürger, der plötzlich Amok läuft, und das aus absolut verständlichen Gründen.
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    2. Plakative Konsumgesellschaftskritik und eine gradlinige, mitunter durchaus dick auftragende Story legen die Vermutung nahe, daß der einst seiner politischen Brisanz wegen geschätzte Kinodramatiker Constantin Costa-Gavras („Verraten“) künstlerisch den Zenit vielleicht überschritten, seine Arbeitsfreude und Angriffslust aber noch keineswegs verloren hat. In dieser schwarzen Kriminalkomödie malt er das Menetekel des Serienmordes für Arbeitssuche bzw. Karrierezwecke an die Wand und erzielt dabei hohen Unterhaltungswert.
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