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Nichts als Gespenster

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Nichts als Gespenster: Fünf Reisegeschichten aus fünf Ländern erzählen mit Melancholie und lakonischem Humor von Sehnsucht nach Liebe und dem diffusen Lebensgefühl einer Generation.

Poster Nichts als Gespenster

Nichts als Gespenster

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Handlung und Hintergrund

So hatten sich Ellen (Maria Simon) und Felix (August Diehl) ihren Roadtrip durch die USA nicht vorgestellt: Ihre Partnerschaft geht vor ihren Augen in die Brüche. Ruth (Chiara Schoras) mag frisch verliebt sein - als sie Caros (Karina Plachetka) Freund Raoul (Stipe Erceg) kennen lernt, ist es um sie geschehen. Seit kurzem sind Jonas (Wotan Wilke Möhring) und Irene (Ina Weisse) wieder Single und verbringen ihre Ferien in Island, Marion (Fritzi Haberlandt) reist zu ihrer Familie in Venedig und Christine (Brigitte Hobmeier) besucht ihre Freundin Nora (Jessica Schwarz) auf Jamaica.

Mit Leichtigkeit und Humor aufwartendes Episoden-Drama, mit dem Martin Gypkens („Wir„) die Geschichten von Judith Hermann zu einer Liebeserklärung an das Leben ausformt. Die fünf Anekdoten aus fünf Ländern handeln ausnahmslos von der Liebe.

Ein sich entfremdetes junge Paar braust über die Highways der USA. Eine Frau spannt der besten Freundin in der deutschen Provinz den Mann der Träume aus. Eine andere besucht in Jamaika ihren Ex-Freund besucht,. Eine Tochter aus gutem Hause trifft in Venedig ihre nervigen Eltern. Und ein platonisches Gespann, entdeckt in Island plötzlich die Lust.

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Ein einander entfremdetes junges Paar braust über die Highways der USA. Eine Frau spannt ihrer besten Freundin in der deutschen Provinz den Mann der Träume aus. Eine andere besucht in Jamaika ihren Ex-Freund. Die Tochter aus gutem Hause trifft in Venedig ihre nervigen Eltern. Ein anfänglich noch in platonischer Liebe verbundenes Gespann verspürt in Island plötzlich Lust und Eifersucht. Alles ist in Bewegung, alle sind auf der Flucht, doch das Reisen hilft nicht, offene Wunden zu schließen.

Darsteller und Crew

  • Maria Simon
    Maria Simon
  • August Diehl
    August Diehl
  • Brigitte Hobmeier
    Brigitte Hobmeier
  • Jessica Schwarz
    Jessica Schwarz
  • Janek Rieke
    Janek Rieke
  • Sólveig Arnarsdóttir
    Sólveig Arnarsdóttir
  • Wotan Wilke Möhring
    Wotan Wilke Möhring
  • Ina Weisse
    Ina Weisse
  • Karina Plachetka
    Karina Plachetka
  • Chiara Schoras
    Chiara Schoras
  • Stipe Erceg
    Stipe Erceg
  • Fritzi Haberlandt
    Fritzi Haberlandt
  • Christine Schorn
    Christine Schorn
  • Walter Kreye
    Walter Kreye
  • Martin Gypkens
    Martin Gypkens
  • Martin Todsharow
    Martin Todsharow
  • Valur Freyr Einarsson
  • Dale Dickey
  • Jack Impellizzeri
  • Bonnie Hellman
  • Andreas Eicher
  • Rolf H. Hammerstein
  • Dr. Michael Heiks
  • Eeva Fleig
  • Karin Jacobs
  • Annette Borgmann

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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Kritikerrezensionen

    1. Felix und Ellen. Caro und Ruth. Christine und Kaspar. Jonas und Irene. Marion und ihre Eltern. In Nevada, in Cottbus, auf Jamaika, auf Island und in Venedig. Sie alle sind auf Reisen, sie alle sind verbunden und gleichzeitig ganz für sich allein. Sie lieben und lieben nicht, sie suchen und suchen nicht, sie finden und finden nicht.

      Nicht durch einen gemeinsamen Plot, sondern durch gemeinsame Themen sind die einzelnen Episoden miteinander verknüpft. Allen gemeinsam ist auch eine Atmosphäre von allumfassender und sehnsuchtsvoller Ratlosigkeit in einer kalten, hoffnungsarmen Welt, in der sich Liebe nur noch in Form melancholisch geprägter Scheinbeziehungen ausdrückt. Die Menschen reisen aus verschiedenen Gründen. Manche sind auf der Suche, andere auf der Flucht. Die einen müssen erkennen, dass das, was sie suchen, in ihnen selbst verborgen liegt, die anderen fliehen genau vor diesem Verborgenen, müssen sich ihm am Ende aber dennoch stellen.

      Was die Darsteller angeht, wurde für den Film nahezu das gesamte Kontingent deutscher Nachwuchs-Schauspieler gecastet, zumindest kennt man die meisten Gesichter aus zahlreichen jungen deutschen Filmproduktionen, wobei es – wieder einmal – August Diehl ist, der mit seiner bloßen Präsenz mehr auszudrücken vermag, als andere mit verzweifeltem Spiel. Im Gesamten betrachtet, weisen die Rollen eine jeweils passende Besetzung auf, auch wenn es vielleicht nicht allen Darstellern gelingt, diese Rolle auch zur Gänze auszufüllen.

      Wie man diesen Film sieht und interpretiert, hängt stark davon ab, ob man die Vorlagen der Schriftstellerin Judith Hermann kennt oder nicht. Denn vieles, was das Buch zwischen den Zeilen vermittelt, findet sich in den Bildern nicht wieder, einiges wird auch bewusst verschwiegen. Kennt man jedoch dieses Verschwiegene, erkennt man es auch im Film. Ein unvoreingenommener Blick ist in diesem Fall nicht mehr möglich.

      Insbesondere was die Atmosphäre des Films betrifft, ist man geneigt zu sagen, dass die Unterschiede zwischen Text und Bild zu deutlich hervortreten, um ignoriert zu werden. Denn ganz so schwermütig wie oben beschrieben sind die Gefühle, die Judith Hermanns Geschichten hervorrufen, nicht. Andererseits wiederum gelingt es dem Film immer wieder, eine Stimmung zu visualisieren, die man mit den Vorlagen in Verbindung bringt, was – angesichts der des Öfteren betonten "Unverfilmbarkeit" dieser Kurzgeschichten – bereits eine gewisse Leistung darstellt.

      Doch die Inszenierung des Films weist eine ganz immanente Schwachstelle auf. Die Einstellungen, Perspektiven und Winkel, ebenso wie die Schauspielführung wirken so, als hätte man hier ganz gezielt versucht, "Kunstkino" zu produzieren. Die atemberaubenden Landschaften glänzen in purer Oberflächlichkeit, die ratlos in die Ferne schweifenden Blicke wirken ebenso wie das theatralische Schweigen geradezu abgedroschen. Auch ist die Kamera bisweilen zu distanzlos, sie rückt den Protagonisten zu nah, lässt ihnen keinen Raum mehr, sich auszudrücken. Und doch finden sich in "Nichts als Gespenster" kleine große Szenen, wegen denen sich ein Blick auf die Leinwand eben doch lohnt. Vielleicht sollte man aber auch einfach nur Judith Hermanns Geschichten (noch einmal) lesen.

      Fazit: Sehnsuchtsvolle Ratlosigkeit und melancholische Liebe. Mit kleinen wunderschönen Momenten gespickter Film, der seine Schwachstellen hat, sich aber dennoch lohnt.
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    2. Nichts als Gespenster: Fünf Reisegeschichten aus fünf Ländern erzählen mit Melancholie und lakonischem Humor von Sehnsucht nach Liebe und dem diffusen Lebensgefühl einer Generation.

      Fünf Reisegeschichten aus fünf Ländern erzählen mit Melancholie und lakonischem Humor von Sehnsucht nach Liebe und dem diffusen Lebensgefühl einer Generation.

      Wer Judith Hermanns Erzählband „Nichts als Gespenster“ kennt, darf sich die Augen reiben. Martin Gypkens gelingt es, eigentlich unverfilmbare Episoden von Menschen rund um den Globus, die sich fern der Heimat treiben lassen, als unterhaltendes Mosaik von Beziehungen, Begegnungen und Begebenheiten auf die Leinwand zu zaubern. Oft sind es ganz alltägliche Dinge und kleine Katastrophen, die den Reisenden aus dem Trott bringen und zum Nachdenken zwingen.

      Da ist das sich entfremdete junge Paar, das über die Highways der USA braust, die Frau, die ihrer besten Freundin in der deutschen Provinz den Mann der Träume ausspannt, eine andere, die in Jamaika ihren Ex-Freund besucht, die Tochter aus gutem Hause, die in Venedig ihre nervigen Eltern trifft und ein anfänglich noch „platonisches“ Gespann, das in Island plötzlich Lust und Eifersucht verspürt.

      Egal wo, es klappt einfach nicht zwischen den Geschlechtern, Reisen löst keine Probleme und Gefühle machen alles nur noch komplizierter, was die Menschen zu Hause nicht finden, finden sie auch nicht in der Fremde, so die nicht ganz revolutionäre, aber in gewaltigen Cinemascope-Bildern und in bester Besetzung (u.a. August Diehl, Jessica Schwarz, Janek Rieke und Fritzi Haberlandt) verkündete Quintessenz. Auch wenn sich die einzelnen, knapp aber präzise gezeichneten Figuren und Paare nie treffen und ihre Schicksale parallel laufen, so verbindet sie neben der Sprachlosigkeit trotz vieler Worte eben der verzweifelte Versuch, aus dem Netz von trügerischer Sicherheit, falschen Hoffnungen und seelischen Verletzungen auszubrechen. Die Übergänge von einem Handlungsstrang zum nächsten sind oft fließend, mal abrupt wie bei dem Wechsel von der Ziegenschlachtung in der Karibik auf die genüssliche Rouladenzubereitung in Island.

      Die unterschwellige Traurigkeit wird immer wieder gebrochen durch Außen-Charaktere, die für Skurrilität und Komik sorgen - wie eine völlig durchgedrehte Gespensterjägerin in USA. Das Durch-die- Gegend-reisen und Nicht-ankommen-können versteht Gypkens als metaphorisch, seine Helden verharren im Schwebezustand im Dickicht von Deutungen und Zufällen. Der Mut zum rigorosen Neuanfang? Nur eine Chimäre. mk.
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      1. Der „Sound einer Generation“, eine erstaunlich feinfühlige Adaption von Erzählungen der Erfolgsautorin Judith Hermann. Geschichten über Reisen und Reisende, all die schönen Orte der Erde, im Gepäck aber Krisen und Frustrationen. Ein Suchen ohne Ziel, ein Reisen ohne anzukommen. Lebenssituationen eben. Nüchtern ist die Cinemascope Kamera, komplett komponiert die kluge Musik, mutig-beherzt die Regie (Martin Gypkens). Geradezu spektakulär ist das Ensemble der hier versammelten jungen Darsteller-Generation: von August Diehl bis Wilke Wotan Möhring, von Fritzi Haberlandt bis Jessica Schwarz.

        Jurybegründung:

        Für Hellmut Karasek verkörpern Judith Hermanns Erzählungen „den Sound einer Generation“. Dieses Attribut trifft natürlich voll und ganz für ihren zweiten Erzählband „Nichts als Gespenster“ (2003) zu. Es sind Geschichten über Reisen und Reisende, die im Gepäck ihre Krisen und Frustrationen, die auf der Suche sind, aber selbst nicht wissen, wonach sie suchen. Im Prinzip Krankheitsbilder einer Generation.

        Dieser Aspekt war für Regisseur Martin Gypkens bei seiner Adaption der Erzählungen auch der wesentlichste. Der „Sound einer Generation“ als Krisenbilder einer Generation. Ein Räume und Kontinenten überwindender Laborversuch ist das Konzept dieses Films. Das Entdecken fremder Länder und Orte bleibt Synonym für die Entdeckung des eigenen Ichs, für das kritische Hinterfragen des Eigenen. Die Ambivalenz von Krisen stets das innere Motiv.

        In der amerikanischen Story des Films fällt die schöne Sentenz. „Das letzte Bild zu sein auf einem Film voller Gespenster.“ Der Film ist „voller Gespenster“!

        Alle Figuren bleiben in einer merkwürdigen Labilität, wirken wie Phantome, die ihres festen Kerns beraubt. Infiziert von großer Gleichgültigkeit; man ist illusionslos geworden, unfähig zu intakten, tiefen Beziehungen, aber sehr fähig, sich Verletzungen zuzufügen. Umgetrieben von dem schnellen Genuß. Menschliche Beziehungen werden nach dem Nutzeffekt gewogen.

        Das Irren durch Länder ist auch Ausdruck des Verlustes der Mitte, des moralischen Halts. Die Folien der einzelnen Geschichten sind alle ähnlich, auch wenn sie in ihren psychologisch-geistigen Konturen von doch sehr differenzierender Substanz. Neben der vielschichtigen, auch sozial relevantesten Amerikastory wirken die Jamaika-Story und auch die deutsche Erzählung wie Magerkost.

        Martin Gypkens hat die Geschichten nicht ABC adaptiert, sondern verwebt und verknüpft, versucht sie variantenreich zu verschmelzen und im steten Wechsel aufzunehmen. Ein der Musik nachempfundenes Prinzip der Leitmotivik. Damit stellt sich der Film zweifellos einer hohen Schule der Komposition. Das ist anzuerkennen, auch wenn Defizite sichtbar werden. Manchmal bleibt es nur beim additiven Aneinanderfügen.

        Ein beinahe schon spektakulärer Reiz des Films: Er ist auch die Anthologie einer Schauspieler-Generation, von August Diehl bis Wilke Wotan Möhring, von Fritz Haberlandt bis Jessica Schwarz.

        Bemerkenswert bleibt das moralische Exempel von „Nichts als Gespenster“: Das Beschwören von Krankheitsbildern, um sie (vielleicht) zu bannen.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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