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Blaubeerblau

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Blaubeerblau: TV-Drama um ein Muttersöhnchen, das erst durch die Begegnungen in einem Sterbehospiz Kraft für ein selbstbestimmtes Leben schöpft.

Poster

Blaubeerblau

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Rainer Kaufmann
Produzent
  • Prof. Hubertus Meyer-Burckhardt,
  • Uwe Urbas
Darsteller
  • Devid Striesow,
  • Stipe Erceg,
  • Nina Kunzendorf,
  • Lisa Maria Potthoff,
  • Dagmar Manzel,
  • Christiane Bärwald,
  • Sebastian Hofmüller,
  • Frederic Linkemann,
  • Monika Lennartz,
  • Barbara Bauer,
  • Margit Bendokat,
  • Hubert Mulzer,
  • Zora Thiessen,
  • Wowo Habdank,
  • Sebastian Weber,
  • Stephan Bissmeier,
  • Susanne Brückner,
  • Liv Wagner,
  • Heinz-Josef Braun,
  • Caroline Ebner,
  • Kristina Pauls,
  • Philip Dechamps
Drehbuch
  • Beate Langmaack
Musik
  • Gerd Baumann
Kamera
  • Klaus Eichhammer
Schnitt
  • Nicola Undritz

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
5 Bewertungen
5Sterne
 
(5)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Blaubeerblau: TV-Drama um ein Muttersöhnchen, das erst durch die Begegnungen in einem Sterbehospiz Kraft für ein selbstbestimmtes Leben schöpft.

    Nach „Marias letzte Reise“ macht Rainer Kaufmann wieder einen Film über das Sterben - und er tut es feinfühliger, intensiver und bedeutsamer denn je.

    Einst ist er berühmt geworden mit lustigen Fernseh-Beziehungskomödien, die überraschenderweise auch im Kino funktionierten („Stadtgespräch“), und gepflegten Literaturadaptionen für die große Leinwand („Die Apothekerin“, „Kalt ist der Abendhauch“). Inzwischen macht Rainer Kaufmann fast kein Kino mehr (zuletzt vor fünf Jahren „Ein fliehendes Pferd“), dafür realisiert er Fernsehfilme von einer Qualität und einer Relevanz, die Ihresgleichen suchen. So reiht sich denn auch „Blaubeerblau“ nahtlos ein in die Reihe seiner mit Grimme-Preisen bedachten Werke „In aller Stille“ und „Marias letzte Reise“. Und wie letztgenannter, der der großen Monica Bleibtreu ein Denkmal setzte, ist auch diese aktuelle Fernseharbeit ein äußerst feinfühliger Film über das Sterben.

    Ganz ohne Gefühlsduselei und melancholische Schwere kommen Kaufmann und seine Drehbuchautorin, die ebenfalls Grimme-Preis-dekorierte Beate Langmaack („Guten Morgen, Herr Grothe“), aus und schildern doch dezidiert und ungeschminkt den unaufhaltsamen Zerfall eines krebskranken Mannes. Dass man dem mal traurigen, mal makabren Schauspiel fasziniert und voller Anteilnahme zusieht, liegt vor allem an der von Devid Striesow sensationell verkörperten Figur des menschenscheuen Architekten Fritjof, mal ironisch Fritte, mal - nomen est omen - unsensibel Friedhof genannt. Dieser hasst nichts mehr als Veränderung, will in Ruhe gelassen werden, und vor allem nichts Unangenehmes erleben. Doch als ihn seine resolute Chefin (Kaufmann-Regular Dagmar Manzel) zum Vermessen in ein Sterbehospiz schickt, hat er keine andere Wahl. Wenn er sich schon nicht seinem eigenen Leben stellt, dann muss er dies nun eben mit dem Tod tun.

    Striesow dabei zuzusehen wie er sich vom eigenbrötlerischen Egoisten zum aufopferungsvoll helfenden, über sich und sein Umfeld nachdenkenden und seiner Lethargie erwachenden Menschen wandelt, ist ein ebenso großer Genuss wie den von Stipe Erceg mit viel Zynismus und teils erbarmungsloser Direktheit verkörperten Krebspatienten Hannes zu beobachten. Diese zentrale Auseinandersetzung zwischen den beiden einstigen Schulkameraden mit den konträren Charakteren, die sich nie leiden konnten und jetzt so unerwartet ganz nah zusammenrücken, wird durch schlüssige Nebenfiguren und -handlungen ergänzt. Glanzpunkte setzen dabei die überfürsorgliche, unendlich nervende Mutter von Fritjof, Hannes‘ Schwester (Kaufmann-Muse: Nina Kunzendorf), die Frittes erotischen Jungentraum erfüllt, und die vielen schrulligen Bewohner des Hospiz, zu der auch eine alte weise Frau zählt, deren selbstgemachter Blaubeerwein dem Film seinen Titel verdankt. Weil auch noch ein singendes Entschuldigungs-Telegramm zu Elton Johns „Sorry Seems To Be the Hardest Word“ für tränenreiche Emotionen und eine ausgewachsene Milchkuh für die finale Erlösung sorgen, wirkt dieser großartige, in jeder Hinsicht bedeutsame Film der leisen Töne und Harmonien (Musik: Gerd Baumann) und der ruhigen, beinahe meditativen Bilder (Kamera: Klaus Eichhammer) noch sehr lange nach. lasso.
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