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Bowling for Columbine

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Bowling for Columbine: Die Dokumentation beleuchtet kritisch die Waffenfreiheit in Amerika sowie die dahinterstehende Lobby.

Handlung und Hintergrund

Aus dem kleinen Städtchen Flint in Michigan stammt nicht nur Charlton Heston, der wohl prominenteste Lobbyist der amerikanischen Waffenträger-Interessenvereinigung National Rifle Association, sondern auch der Littleton-Schütze Eric Harris und einer der beiden Attentäter von Oklahoma City. Dokumentarfilmer und NRA-Mitglied Michael Moore geht der Frage nach, warum 250 Millionen gemeldete Handfeuerwaffen in amerikanischen Haushalten liegen, wieso jährlich 10.000 US-Bürger an Schussverletzungen sterben und wer dafür sorgt, dass beide Ziffern auch in absehbarer Zeit kaum sinken dürften.

Exzellent recherchierte, hochgradig unterhaltsame und im Großen und Ganzen ziemlich beunruhigende Kinodoku über ein Phänomen, dass vielleicht nicht mehr lange nur ein amerikanisches ist.

In Gang gesetzt durch die Entdeckung, dass in seinem Heimatort Columbine nicht nur der Littleton-Schütze Eric Harris, sondern auch einer der beiden Attentäter von Oklahoma City, sowie Charlton Heston, der prominente Waffen-Lobbyist der National Rifle Association, aufwuchsen, präsentiert Regisseur Moore einen provokativen Blick auf Amerikas explosive Liebesbeziehung mit Feuerwaffen.

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In Columbine, Michigan, wuchs nicht nur einer der Schützen des Littleton-Massakers auf, sondern auch einer der beiden Attentäter von Oklahoma City sowie der Schauspieler Charlton Heston („Ben Hur“), prominenter Waffen-Lobbyist der National Rifle Association. Grund genug, um sich, Ausgang nehmend von dieser verschlafenen Kleinstadt, aus einer Vielzahl von Blickwinkeln mit der Waffengewalt in den USA auseinander zu setzen. Dort werden jährlich rund 11.000 (!) Menschen erschossen - Tendenz steigend.

Darsteller und Crew

  • Michael Moore
    Michael Moore
  • Wolfram Tichy
    Wolfram Tichy
  • Kathleen Glynn
  • Michael Donovan
  • Charles Bishop
  • Jim Czarnecki
  • Brian Danitz
  • Michael McDonough
  • Kurt Engfehr
  • Jeff Gibbs

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,7
7 Bewertungen
5Sterne
 
(6)
4Sterne
 
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3Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • Bowling for Columbine: Die Dokumentation beleuchtet kritisch die Waffenfreiheit in Amerika sowie die dahinterstehende Lobby.

    Ebenso brilliant wie schockierend, vor allem aber höchst unterhaltsam ist Michael Moores Dokumentarfilm über die Waffenversessenheit Amerikas. Die weltweit höchste Todesrate von weit über 10.000 „gun deaths“ pro Jahr und die gleichzeitig ungebrochene Sturheit, mit der seine Landsleute auf dem uneingeschränkten Recht auf Waffenbesitz beharren - auch und gerade nach Schulmassakern wie in Littleton -, ließ Moore eine Menge Fragen stellen: nach den Zusammenhängen von ziviler Gewalt und amerikanischer Außenpolitik, Mediendarstellung, Historie und Wirtschaft. Antworten darauf bietet der Film kaum, doch Moores Gespür für Satire und seine unglaubliche Hartnäckigkeit, die Mächtigen mit der hässlichen Wahrheit zu konfrontieren, macht „Bowling for Columbine“ zu einem echten Erlebnis - und lenkt die Diskussion gleichzeitig hin zu den Geschehnissen in Deutschland.

    Ohne ein strenges Konzept zieht Moore zunächst los, in Gang gesetzt durch die Entdeckung, dass in seinem Heimatort in Michigan nicht nur der Littleton-Schütze Eric Harris, sondern auch einer der beiden Attentäter von Oklahoma City, sowie Charlton Heston, der prominente Waffen-Lobbyist der National Rifle Association, aufwuchsen. Moore, selbst Mitglied der NRA, lässt eine ganze Reihe farbenfroher Charaktere aufmarschieren, die stolz ihre Waffen und ihr Wissen um Bombenbau präsentieren, um zu zeigen, wie einfach es für fanatische Spinner in den USA ist, an Massenvernichtungsmittel heranzukommen. Der Chronistenpflicht des Dokumentarfilmers kommt er gleichzeitig nach, indem er Zahlen präsentiert, bei denen es einem angst und bange wird: 250 Millionen Feuerwaffen lagern in amerikanischen Haushalten - ein Milliardengeschäft für die Industrie, der, wie Moore unterstellt, die Medien fleißig zuarbeiten. Denn die Bereitschaft der Amerikaner, sich zu bewaffnen, wachse mit der subjektiv empfundenen Bedrohung durch die Darstellung von Gewalttaten. Obwohl die tatsächliche Verbrechensrate zurückgehe, steige die Berichterstattung darüber, und durch eine ganze Reihe geschickt angelegter Montagen präsentiert Moore seine beste These: Diese ständig geschürte Angst vor Gewalt führe zur Bewaffnung und zur Überreaktion, Konflikte mit dem Finger am Abzug zu lösen. Interessant ist dabei, wie brilliant Moore historische Zusammenhänge - besonders durch eine haarsträubend witzige Animationssequenz - in seinen Dienst nimmt: Die Furcht der Weißen vor der wachsenden schwarzen Bevölkerung führte zur Erfindung des handlichen Mehrschüssers und schließlich zur Abschottung vor als bedrohlich empfundenen Minderheiten in Hochsicherheitswohngebieten - wo heute wiederum die höchste Todesrate nach Schussverletzungen herrscht. Eher wie ein Essayist als wie ein Reporter läßt Moore sich dabei von einer Entdeckung zur nächsten treiben, was seinen Film erkenntisreich, aber auch ein wenig ausgefranst macht, und fast ist man geneigt, ihm seine zur Schau gestellte naive Verblüffung über das Gehörte und Gesehene abzunehmen. Doch natürlich ist Moore nicht umsonst einer der wenigen Stars des Dokumentarfilms und setzt der Kaltschnäuzigkeit der Mächtigen seine eigene Virtuosität als Manipulator entgegen. Wenn er etwa die Supermarktkette K-Mart, wo die Schützen ihre Munition kauften, mit zwei Überlebenden von Littleton konfrontiert, wenn er die Scheinheiligkeit von TV-Reportern entlarvt oder wenn er schließlich Charlton Heston gegenübersitzt und ihn mit dem Bild eines sechsjährigen Mädchens, das von einem Gleichaltrigen erschossen wurde, in die Sprachlosigkeit treibt - dann hat sein moralischer Sieg auch einen leichten Beigeschmack. In Cannes, wo der Film als Wettbewerbsbeitrag geadelt wurde, traf „Bowling for Columbine“ jedenfalls voll einen deutlicher denn je freiliegenden anti-amerikanischen Nerv und sorgte mehrfach für Szenenapplaus: Das Porträt des hochgerüsteten Weltpolizisten Amerika als paranoider, blutrünstiger Angstbeißer setzte sich ebenso durch wie die unbehagliche Ahnung, dass das Ausrichten der europäischen Medien nach amerikanischen Erfolgsmustern womöglich doch ursächlich mit jüngsten Tragödien wie in Erfurt zusammenhängt. evo.
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