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Cyrus

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Cyrus: Independent-Komödie über einen langjährigen Single, der sich neu verliebt, damit aber das Revierverhalten des erwachsenen Sohns seiner Freundin aktiviert.

Handlung und Hintergrund

John kann sein Glück kaum fassen. Sieben Jahre nach seiner Scheidung von Jamie hat er auf einer Party eine Frau kennengelernt, in deren Liga er normalerweise nicht spielt, deren Herz er aber dennoch erobern kann. Molly und John - das passt, allerdings nicht ihrem Sohn Cyrus, der längst erwachsen ist, aber seine Mutter als Rundumbetreuerin nicht aufgeben will. So versucht Cyrus, den romantischen Eindringling durch Intrigen zu vertreiben, unterschätzt aber den Schmerz, den er nicht nur John damit bereitet.

John kann sein Glück kaum fassen. Sieben Jahre nach seiner Scheidung von Jamie hat er auf einer Party eine Frau kennengelernt, in deren Liga er normalerweise nicht spielt, deren Herz er aber dennoch erobern kann. Molly und John - das passt, allerdings nicht ihrem Sohn Cyrus, der längst erwachsen ist, aber seine Mutter als Rundumbetreuerin nicht aufgeben will. So versucht Cyrus, den romantischen Eindringling durch Intrigen zu vertreiben, unterschätzt aber den Schmerz, den er nicht nur John damit bereitet.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Jay Duplass,
  • Mark Duplass
Produzent
  • Ridley Scott,
  • Tony Scott,
  • Michael Costigan
Darsteller
  • John C. Reilly,
  • Jonah Hill,
  • Marisa Tomei,
  • Catherine Keener,
  • Matt Walsh,
  • Diane Mizota,
  • Kathy Wittes,
  • Jamie Donnelly
Drehbuch
  • Jay Duplass,
  • Mark Duplass
Musik
  • Michael Andrews
Kamera
  • Jas Shelton
Schnitt
  • Jay Deuby

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Die Brüder Jay und Mark Duplass haben eine Komödie geschrieben und inszeniert, die mal ernst und leise, mal grell und ungeniert ist. John C. Reilly spielt darin einen alternden Loser, der sich verliebt und wieder zurück ins Leben findet. Molly, dargestellt von Marisa Tomei, ist auch wirklich lieb, allerdings nicht nur John gegenüber. Denn sie beherbergt in ihrem Haus auch noch den korpulenten Cyrus, ihren erwachsenen Sohn, mit dem sie in inniger Verbundenheit viel Zeit verbringt. Jonah Hill stattet diesen Cyrus mit einem misstrauischen zweiten Gesicht aus, so dass man ständig befürchtet, er und John könnten auf peinliche Weise aneinandergeraten.

      John C. Reilly ist seit „Stiefbrüder“ aus dem Jahr 2008 mit dem Thema des ewigen Sohnes vertraut: Dort spielte er einen Mann, der bei seinem Vater wohnte und keine Anstalten machte, die Rolle des Kindes abzulegen. Hier darf er nun von der anderen Seite, als Eindringling und Rivale, staunen, wie schwer es ist, eine verschworene Eltern-Kind-Zweiergemeinschaft zu knacken, in der das Kind eben keines mehr ist. Es liegt an Reillys zerknautschtem Aussehen und seinen gelegentlichen Ausflügen in grobschlächtige Komödien, dass man von ihm auch hier immer die Rutschpartie in den opulenten, aber niederen Witz erwartet. Das trifft aber, trotz einiger Anflüge in die Richtung, nicht ganz zu, denn dieser Film zielt nicht auf den schlechten Geschmack ab.

      Das liegt unter anderem an Molly, einer attraktiven und klugen Frau, die sich John gegenüber völlig unkompliziert gibt. Wenn aber Cyrus in der Nähe ist, wird sie gehemmt, achtet darauf, dass die Tür zum Schlafzimmer nicht geschlossen wird, wiegt den Sprössling gar nachts in ihren Armen, weil er Angstattacken hat und dann schreit. Irgendwie schafft Marisa Tomei den Spagat, Molly dabei nicht der Lächerlichkeit preiszugeben. Im Gegenteil, sie behält auch als Mutter in den unwahrscheinlichsten Situationen etwas Sympathisches, naiv Gutmeinendes. Catherine Keener als Johns Exfrau Jamie gehört auch zur Fraktion der Darsteller, denen billiger Slapstick eher fremd ist.

      Bei Jonah Hill als Cyrus liegt die Sache schon wieder anders. Der Junge redet, als hätte er Mediationsseminare besucht, voller Verständnis und Herzenswärme, er ist ein Ausbund an Toleranz. Doch jeder Blickwechsel mit John wird ein langes, bedrohliches Kräftemessen. So wundert es nicht, dass John mit Cyrus, als seine Mutter schläft, einmal Klartext zu reden versucht und dabei gleich verstanden wird. Witzig sind in dieser Geschichte vor allem die Gespräche, in denen John und Cyrus anfangs in Gegenwart von Molly ihre Positionen ausloten und sich dabei gegenseitig schockieren. Die versöhnlichen und ruhigen Töne, die im Laufe der Handlung angeschlagen werden, lassen die erzählerische Absicht allerdings im Ungefähren hängen.

      Fazit: Nette, etwas seltsame Beziehungskomödie über einen Mann, der seine Freundin nicht von ihrem 21-jährigen Sohn loseisen kann.
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    2. Cyrus: Independent-Komödie über einen langjährigen Single, der sich neu verliebt, damit aber das Revierverhalten des erwachsenen Sohns seiner Freundin aktiviert.

      Ungeachtet der Titelassoziationen mit Mainstream-Slapstick oder einem amerikanischen Teenphänomen erweist sich diese Sundance-Premiere als charmante Indie-Komödie mit romantischem Bonus.

      Nach den Familienduos Hughes, Coen, Wachowski und Polish dringt ein weiteres inszenierendes Brüderpaar aufs internationale Filmparkett. Jay und Mark Duplass wurden bisher dem Mumblecore-Movement zugeordnet, drehten mit weitgehend unbekannten, oft nicht einmal professionellen Schauspielern und Minibudgets Kurz- und Langfilme. Stilistisch, mit Wackelkamera und Unauffälligkeitssoptik, bleibt „Cyrus - Meine Freundin, ihr Sohn und ich“ diesen Wurzeln treu, nimmt aber mit seiner Starbesetzung erfolgreich Kontakt zu erweiterten Publikumsschichten auf.

      Die von den Duplass-Brüdern auch verfasste Geschichte ist im Alltäglichen verwurzelt und harmonisiert das Romantische mit dem Kauzigen. Sieben Jahre nach seiner Scheidung von Jamie (Catherine Keener), die vor ihrer erneuten Verheiratung steht, aber beste Freundin geblieben ist, versucht John (John C. Reilly) seine Single-Tristesse hinter sich zu lassen. Zur eigenen Überraschung zeigt Partygast Molly (Marisa Tomei) Interesse an dem Mann, der nur mit inneren Werten beeindrucken kann. Eine heiße Nacht später wittert John eine Chance für die Liebe, muss aber erkennen, dass im Herzen von Molly bereits ein mächtiger Brummer parkt. Cyrus (Jonah Hill), ihr nicht nur übergewichtiger, sondern auch überanhänglicher Sohn, ist erwachsen, knuddelt aber noch und duscht sogar mit Mami, sodass der neue Mann in ihrem Leben seinen Augen kaum trauen kann.

      Mit dem Inzestuösen spielt der Film nur, dringt nie in Bereiche vor, die etwa David O’Russells Komödie „Spanking the Monkey“ auslotete. Doch das Intrigante baut er komödiantisch aus, wenn der anfangs freundliche Cyrus als psychischer Simulant sein Revier gegen den Eindringling verteidigt. Natürlich ist Mollys Naivität vom Skript nie ausreichend begründet und Tomei zu attraktiv, um als glaubwürdige romantische Option für die knuffige Promenadenmischung Reilly durchgehen zu können, selbst wenn man beide als Beziehungsnotstandsgebiete betrachtet. Trotzdem funktioniert der Film als süße unsentimentale Lovestory, weil die kleinen Unsicherheiten gerade von Reilly perfekt intoniert werden und sich ein drolliger Charme entwickelt, der sich auch auf das Männer-Duell überträgt. Es sind leise komische Rivalen, die „Cyrus - Meine Freundin, ihr Sohn und ich“ letztlich präsentiert. Denn diese sympathische und versöhnliche Komödie will Herzen nicht vergiften, sondern sie erreichen. Und das gelingt ihr. kob.
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      1. Als John von seiner Ex-Frau mit sanftem Druck dazu getrieben wird, sich wieder mehr „unter Menschen zu mischen“, folgt er ihr nur widerwillig. Wer kann aber auch ahnen, dass er auf dieser Party Molly begegnen wird, der Frau seiner Träume. Die neue Liebe beginnt hoffnungsvoll und vielversprechend. Bis John auf den anderen wichtigen Mann in Mollys Leben trifft: Cyrus, ihr 21jähriger Sohn. Und das Verhängnis nimmt seinen Lauf. CYRUS ist eine Entdeckung im amerikanischen Kino, authentisch, ehrlich, direkt. Mit seinen improvisierten Dialogen, meisterlich umgesetzt durch ein herausragendes Darstellerteam, erfrischt der Film durch seine verblüffende Offenheit im Umgang mit Gefühlen, durch seine gelungene Mischung aus Dramatik und feinfühligem Humor. Und sowohl der grandiose John O’Reilly als auch Marisa Tomei treffen mitten ins Herz. Die eigentliche Entdeckung in diesem Independent-Meisterwerk von den Duplass-Brüdern ist jedoch Jonah Hill, der das erwachsene Muttersöhnchen mit einer Intensität spielt, die einfach nur staunen lässt. Die Konflikte zwischen den sympathischen Figuren sind so lebensnah, dass man wirklich mitfühlt. Aufrichtig, emotional und zum Verlieben schön.

        Jurybegründung:

        Wie weit bist Du bereit zu gehen, wenn Du möglicherweise die große Liebe Deines Lebens gefunden hast? Was sonst in Hollywood als ein Drama ?larger than life‘ verfilmt werden würde, verwandelt CYRUS in eine erstaunlich lebensnahe und wirklich ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Thema, heruntergebrochen auf eine klare zeitgenössische Konstellation.
        Reißt die beinahe dokumentarische Handkamera den Zuschauer anfangs immer wieder aus der Geschichte, sorgt sie doch auch gerade dafür, dass der Zuschauer immer intensiver John, Molly und Cyrus bei ihrem Versuch folgt, entweder den persönlichen Status Quo zu erhalten - koste es, was es wolle - oder eben einem neuen Glück zu seiner Chance zu verhelfen.
        Alle Haupt- und Nebendarsteller sind von einer wahrhaftigen emotionalen Tiefe, wie man sie selten im US-Kino erlebt. Die Schicksale und Beweggründe sind lebensnah, in den Gesichtern der Darsteller ist ein nuancenreiches Spiel zu beobachten, das den Zuschauer immer wieder vergessen lässt, dass es sich trotz allem ?nur‘ um einen Spielfilm handelt.
        Krönung des Ganzen ist Cyrus-Darsteller Jonah Hill, der hier einen Psychopathen an den Tag legt, den man ihm auf Grund seiner bisherigen belanglosen Filmrollen nicht annähernd zugetraut hätte. Seit Norman Bates hat man vermutlich keinen unheimlicheren, überzeugenderen Psychopathen mehr auf der Kinoleinwand gesehen, der mit seinen Blicken ein Seelenleben erahnen lässt, das ihn zu allem fähig zu sein erscheinen lässt. Der Zuschauer kann seinen Blicken kaum standhalten, die seelische Abgründe erahnen lassen.
        Abgerundet wird dieser wunderbare Film durch ein geschicktes Ende, welches dem Zuschauer erneut nur durch Blicke und kleine Gesten der Hauptdarsteller die Hoffnung auf ein Happy End gibt. Allerdings ohne die Gewissheit, dass es auch so kommen wird, wie es in der konventionellen Hollywood-Fassung unvermeidlich der Fall gewesen wäre.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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