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Die Reise des Personalmanagers

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The Human Resources Manager: Tragikomisches Roadmovie um einen israelischen Personalmanager, der mit dem Leichnam einer rumänischen Angestellten in ihr Land aufbricht, um ihr dort eine ordentliche Beerdigung zu ermöglichen.

Poster

Die Reise des Personalmanagers

Handlung und Hintergrund

Es läuft nicht gerade rund für den Personalmanager der größten Bäckerei Israels. Seine Frau hat ihn verlassen, die Tochter ist von ihm enttäuscht, die Besitzerin des Unternehmens ist mit seiner Arbeit unzufrieden, und eine Boulevardzeitung klagt ihn an, eine rumänische Angestellte, die bei einem Selbstmordattentat in Jerusalem ums Leben kam, anonym im Leichenhaus liegen zu lassen. Um das Firmenimage aufzubessern, soll er den Leichnam nach Rumänien begleiten und für eine ehrenvolle Bestattung im Kreis der Familie sorgen. Ihn erwarten Schwierigkeiten ohne Ende.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Eran Riklis
Produzent
  • Moshe Edery,
  • Leon Edery,
  • Ygal Mograbi,
  • Haim Mecklberg,
  • Estee Yacov-Mecklberg,
  • Elie Meirovitz,
  • Thanassis Karathanos,
  • Karl Baumgartner,
  • Tudor Giurgiu,
  • Talia Kleinhendler
Darsteller
  • Mark Ivanir,
  • Guri Alfi,
  • Noah Silver,
  • Rozina Cambos,
  • Julian Negulesco,
  • Bogdan E. Stanoevitch,
  • Gila Almagor,
  • Papil Panduru
Drehbuch
  • Noah Stollman
Musik
  • Cyril Morin
Kamera
  • Rainer Klausmann
Schnitt
  • Tova Asher
Casting
  • Esther Kling

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Mit seinen ebenfalls bei uns gestarteten Arbeiten "Die syrische Braut" und "Lemon Tree" erwies sich Eran Riklis als Spezialist tragikomischer Porträts von Menschen, die in die Mühlen von Bürokratie, Paragraphendschungel und politischen Fronten geraten. In diese Kerbe schlägt auch das schräges Road Movie des israelischen Regisseurs, der in Frankfurt und Wiesbaden zuletzt die Biografie des deutsch-israelischen Basketballtrainers Max Stoller als fiktive Geschichte „Playoff“ nachzeichnete. Doch bei „Die Reise des Personalmanagers“ geht die angestrebte Balance aus tragischen und komischen Episoden, Schicksalsdrama und bissiger Satire nicht immer auf.

      Stärker noch als auf die aktuelle israelische Gegenwartssituation zielen Riklis und seine Autoren auf das marode politische System Osteuropas. Ein Selbstmordanschlag, bei dem neben anderen eine ausreisende rumänische Frau starb, setzt die unfreiwillige, abenteuerliche Odyssee ihres Sargs in Gang. Zum hintergründigen Humor gehört es, dass die anonyme Tote als Einzige mit Namen (Yulia Petracke) erwähnt wird. Alle anderen Charaktere bleiben exemplarisch anonym und werden nur per Beruf oder privater Funktion definiert. Stets liegt darin allerdings die Gefahr, dass die Figuren stark in die Nähe von Stereotypen geraten. Besonders der hartnäckige, schleimige Enthüllungsjournalist (Guri Alfi), als "Wiesel" gekennzeichnet, erscheint wie eine Fleisch gewordene Karikatur. Gleichzeitig fällt der bärtigen Klette der Running Gag zu, auf der Reise ständig - teils absichtlich – am Straßenrand vergessen zu werden.

      Zunehmend zerfasert der durch kulturelle Unterschiede und Sprachdifferenzen erschwerte Todeszug durch ein verschneites, vereistes Land in Episoden unterschiedlicher Pointendichte und –qualität. In der Exposition entwickelt sich der Plot am intensivsten, wenn das Schicksal des seines Jobs überdrüssigen Personalverantwortlichen mit dem der unbekannten Toten verknüpft und mit feinen, witzigen Spitzen angereichert wird. Hier offenbart sich Riklis’ Talent, festgefahrenen Strukturen anhand von Kettenreaktion aus absurd-fatalen Situationen zu begegnen. Im Verlauf wächst die skurrile Abordnung aus Manager, Reporter und Sarg immer weiter an, bis die Reise sogar per Fähre und Panzer fortgesetzt werden muss. Zunehmend nimmt Riklis Anleihen bei Slapstick und Klamauk, obgleich er scharfe Pfeile gegen Politik und Militär mit einem präzisem Blick hinter korrupte Fassaden abfeuert. Leider fehlt seiner schwarzhumorigen, ironischen Farce dieses Mal der stilsichere Erzählrhythmus, den seine beiden Vorgängerwerke noch auszeichnete.

      Fazit: Das schräge, satirische Road Movie flüchtet sich mitunter in Klamauk und Klischees, so dass die angestrebte tragikomisch-warmherzige Balance nicht völlig gelingt.
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    2. Die Reise des Personalmanagers: Tragikomisches Roadmovie um einen israelischen Personalmanager, der mit dem Leichnam einer rumänischen Angestellten in ihr Land aufbricht, um ihr dort eine ordentliche Beerdigung zu ermöglichen.

      Ein israelischer Personalchef überführt die Leiche einer bei einem Attentat umgekommenen Angestellten nach Rumänien und findet zurück ins Leben.

      Es läuft nicht gerade rund für den Personalmanager der größten Bäckerei Israels. Seine Frau hat ihn verlassen und hält ihn für einen Versager, die Tochter ist von ihm enttäuscht, die Besitzerin des Unternehmens ist mit seiner Arbeit unzufrieden und eine Boulevardzeitung klagt ihn an, eine rumänische Angestellte, die bei einem Selbstmordattentat in Jerusalem ums Leben kam, anonym im Leichenhaus liegen zu lassen. Um das Firmenimage aufzubessern, soll der Mann, der ohne Namen bleibt, den Leichnam nach Rumänien begleiten und für eine ehrenvolle Bestattung im Kreise der Familie sorgen. Ihn erwarten Schwierigkeiten ohne Ende, ein seltsamer Vizekonsul, der ständig plappernde Journalist, der die Geschichte ins Rollen gebracht hat, ein trinkfester Fahrer und der renitente Sohne der toten Arbeiterin begleiten ihn auf einer Odyssee durch ein fremdes Land, in dem nichts funktioniert, Korruption, Anarchie und Lethargie herrschen, am Ende gar der Sarg mit einem Panzer zum Ende der Welt und noch ein bisschen weiter kutschiert wird.

      Eran Riklis erzählt nach „Die syrische Braut“ und „Lemon Tree“ erneut vom Überschreiten von Grenzen, den emotionalen, nationalen, politischen und persönlichen. Auf der Grundlage von A.B. Yehoshua Roman entwirft er die Wandlung eines Menschen, der sich mit unerwarteten Situationen auseinandersetzen muss und an ihnen wächst, langsam erkennt, was wirklich zählt im Leben. Riklis geht es darum, Menschen in ihren Zwängen zu beleuchten, Veränderungen in der Gesellschaft aufzuspüren, alte und neue Entwicklungen zu beobachten, festgefahrene Ansichten und Verhaltensweisen aufzubrechen, und das nicht theoretisch, sondern mit Herz und Verstand und Liebe zu den an sich verzweifelnden Figuren. Die Tragik des mit fünf Ophrirs (dem israelischen Oscar) ausgezeichneten Roadmovies kontrastiert er immer wieder mit urkomischen Szenen, trockenem Humor und einer kaum vorstellbaren Absurdität. Die Bilder verlorener Menschen in weiter Winterlandschaft und vor allem das in innerer Traurigkeit erstarrte Gesicht von Mark Ivanir, über das nur selten ein Lächeln gleitet, vergisst man nicht so schnell. mk.
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