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Die Rotkäppchen-Verschwörung

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Hoodwinked: Animationsfilm, in dem die Geschichte von Rotkäppchen noch einmal ganz anders erzählt wird.

Poster

Die Rotkäppchen-Verschwörung

Handlung und Hintergrund

Rotkäppchen, genannt Red, fällt auf ihrem Weg zur Großmutter nicht auf die Tricks des Wolfs herein. Als sie ihn trotz Verkleidung outet und ihre Großmutter befreit, bricht der Förster mit seiner Axt durchs Fenster. Die eilig herbeigerufene Polizei, Chief Grizzly und Detective Flippers, verhören nun einen nach dem anderen, um den Fall aufzuklären. Darin scheinen auch das hyperaktive Eichhörnchen Twitchy und Karnickel Boingo verwickelt.

Als Animationskomödie, die den Märchenwald zum schrägen Ghetto aufrüstet, verleiht der clevere CGI-Spaß der angestaubten „Rotkäppchen“-Mär einen frischen und frechen Anstrich - ganz in der Tradition von „Shrek„.

Jeder glaubt „Rotkäppchen“ zu kennen. Aber ist die überlieferte Fassung die Fassung , der man Glauben schenken sollte? Furry und seine gefiederten Polizeikollegen aus der Tierwelt werden zum Haus der Großmutter gerufen, wo ein Mädchen, ein Wolf und eine Axt eine Rolle in einem Verbrechen gespielt haben sollen. Die Vorwürfe sind mannigfaltig: Einbruch, Ruhestörung, die Absicht zu Essen, das Schwingen einer nicht registrierten Axt. Was genau könnte das vorgefallen sein?

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Nachdem die Großmutter gefesselt in ihrem Wandschrank mitsamt der Trophäensammlung ihrer Extremsport-Aktivitäten aufgefunden wurde, nimmt Detective Flippers die Ermittlungen auf und stellt die Verdächtigen zur Rede. Dabei stellt sich heraus, dass der böse Wolf - er arbeitet als Undercover-Reporter - einfach nur eine Fährte verfolgte. Allmählich wird Flippers klar, dass der berüchtigte Bonbon-Bandit hinter all dem stecken muss, der schon seit einiger Zeit dem Rotkäppchen in seiner Aufgabe als Süßigkeiten-Lieferant das Leben schwer macht.

Darsteller und Crew

  • Cory Edwards
  • Todd Edwards
  • Tony Leech
  • Maurice Kanbar
  • David Lovegren
  • Sue Bea Montgomery
  • Preston Stutzman
  • John Mark Painter

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,9
7 Bewertungen
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
(2)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. „Die Rotkäppchen-Verschwörung“ ist eine lustige, frische, kreative Mixtur aus Detektivgeschichte, CGI-Animation für die Familie, Persiflage auf Actionfilme, in denen Agenten zu Extremsportlern mutieren. Der Independent-Film von Cory Edwards unter Co-Regie von Todd Edwards und Tony Leech schafft es, originell zu sein, ohne schrill zu werden. Die drei Filmemacher erzählen in nicht-linearem Stil, sie nennen das „3D-Erzählungen“, wie er in Werbespots und Computerspielen vorkommt. Dazu dienen vor allem die vier Verhöre, die jedes Mal die Geschichte aus einem etwas anderen Blickwinkel aufrollen – und dabei kreuzen sich Wege, lösen sich Rätsel. So wird erst spät klar, wer die Lawine auslöste und Sprengstoff in den Achterbahnwaggon legte.

      Zunächst sind da die Figuren. Rotkäppchen besteht fast nur aus Augen und Bäckchen – angeblich von japanischen Animes inspiriert, man könnte aber auch eine Ähnlichkeit zur Heidi-Zeichentrickfigur erkennen. Es dauert ein wenig, bis man sich daran gewöhnt, dass Rotkäppchen eine erwachsene Frauenstimme hat, auf Deutsch die von Sarah Kuttner. Aber das Mädchen ist auch schon ein Teenager, der künstlich klein gehalten wurde. Und der im Vergleich zu den anderen Gestalten bald schon wieder am normalsten wirkt.

      Der Laubfrosch mit der sanften Stimme und dem coolen Durchblick, Nicky Flippers, sorgt dafür, dass man sich wie in einem Krimi fühlt, der von Agatha Christie stammen und an Inspektor Columbo, Kojak und wie die US-Helden des Genres alle hießen, erinnert. Der Wolf ist ein Journalist, was auch schon eine Idee ist, die zahlreiche witzige Sprüche im Schlepptau führt. Aber erst sein Fotograf und Assistent, das Eichhörnchen Twitchy! Es redet so schnell, dass die Ermittler die Bandgeschwindigkeit drosseln müssen, um die Tonaufnahme zu verstehen. Twitchy parodiert offenbar die vielen animierten Leidensgenossen, die wie Knallkörper über die Leinwand zischen, und einfach keine Zeit haben, deutlich zu sprechen.

      Es gibt auch noch einen Banjo spielenden Country-Ziegenbock, und die Großmutter würde James Bond gewaltig ins Schwitzen bringen... Die Animation ist überzeugend, das Gras bewegt sich wunderbar im Wind, und dass Rotkäppchen in einer Szene auf den Waldboden fällt, als wäre sie ins Bild geklebt worden, vergisst man schnell. Denn die volle Action und der pralle Wortwitz lassen die Bilder nicht mehr als Mittel zum Zweck sein.

      Das neu gegründete Kanbar Animation Studio gibt als sein Ziel originelle, computeranimierte Filme für ein immer anspruchsvolleres Familienpublikum an. Mit seinem ersten Film, „Die Rotkäppchen-Verschwörung“, ist dieses Kunststück auf Anhieb gelungen. Die Gestalten des Märchens werden nicht demontiert für billigen Trash, nur schräg angereichert und moduliert. So dass sie der Wirklichkeit näher kommen, aus der sich unsere Vorstellungswelt speist: aus TV-Krimis, Kinoaction, Medienevents, Erlebnisschnipseln, die wie im Traum manchmal ein wenig durcheinandergeraten. Das neue Ergebnis kann entlarvend, witzig, kreativ und spaßig sein – wenn es so aussieht, wie hier.

      Fazit: Rotkäppchen trifft Extremsportler und den coolen Kommissar: Geistreicher Animationsspaß für die ganze Familie.
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    2. Die Rotkäppchen-Verschwörung: Animationsfilm, in dem die Geschichte von Rotkäppchen noch einmal ganz anders erzählt wird.

      Das neue Kanbar Animation Studio startet mit einer rasanten Umerzählung des klassischen Märchens von Rotkäppchen und dem bösen Wolf.

      Frech und radikal sollte „Die Rotkäppchen-Verschwörung“ ausfallen, technisch und erzählerisch auf dem Stand der Zeit. Dazu bedienen sich die regieführenden Brüder Cory und Todd Edwards einem in Farbenfreude und Figurenaufbau immer noch sehr kindgerechten 3D-Animations-Stil, fahren jedoch gleichzeitig das Tempo, in dem sich die episodenhafte Handlung entspinnt, kräftig nach oben.

      Ausgangspunkt ist ein wahres Chaos in Großmutters (herrlich schräg gesprochen von Hans Werner Olm) Häuschen, die Oma fällt gefesselt aus dem Schrank in ein wildes Handgemenge zwischen Rotkäppchen, dem Wolf und einem eher simpel gestrickten Holzfäller. Nun hat dem hurtig herbei geeilten Detective Nicky Flippers jeder eine eigene Geschichte zu erzählen, die jeweils nach klassischen Genremustern inszeniert ist: Rotkäppchen (Sarah Kuttner) träumt im Stile eines Coming-of-Age-Dramas von fernen Welten, der neugierige Wolf (Axel Prahl) arbeitet als Journalist wie ein Schnüffler des Film Noir. Er ist dem berüchtigten Bonbonbanditen auf der Spur, der seit langem den Wald in Atem hält und dem Plot eine übergeordnete Linie vorgibt. Ein anderes wiederkehrendes Element ist die an „Indiana Jones im Tempel des Todes“ angelehnte Schienenachterbahn des ständigen vor sich herblökenden Ziegenbocks Japeth (der Hamburger Rapper Jan Delay), der einzige Weg, auf dem vom Tal aus per Lore Großmutters Hütte erreicht werden kann. Zum Abenteuerfilm gesellen sich bei dem munteren Zitatspiel noch die Slapstick-Comedy in Form des tumben Holzfällers und der rasante Sport-Actioner, wenn die scheinbar so gemütliche Großmutter bei alpinen Extremsportwettkämpfen an den Start geht.

      Mit großem Einfallsreichtum und sorgfältig ausgearbeiteten Details präsentieren die Gebrüder Edwards den Wald mitsamt seinen skurrilen Bewohnern, kümmern sich genauso um die Psyche der Figuren wie die Gestaltung der ausgefallenen Settings. Dem eigenen Anspruch, auf respektlose Weise eine klassische Märchenerzählung zu modernisieren, werden sie aber nur auf banale Weise gerecht - die Vorbilder sind in ihrer unnachahmlichen Mischform aus Symbolik und drastischen Elementen weitaus fieser und aussagekräftiger als dieser flotte, unterhaltsame Animationsfilm. lasso.
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      1. Es war einmal“ war gestern: Rotkäppchen ist nun ein rebellisches Girlie, der Wolf ein Reporter und die Großmutter eine Extremsportlerin. So ist das in dieser rundum erneuerten Version des Märchens der Gebrüder Grimm.

        Der Computeranimation sieht man zwar an, dass sie mit einem niedrigen Budget produziert wurde, aber da hier statt einer perfekten Animation Witz und Originalität zählen, macht gerade dies den ganz eigenen Charme des Films aus. Der Märchenstoff wird hier drastisch modernisiert, und so gilt nach dem Showdown im Haus der Großmutter nicht „Und wenn sie nicht gestorben sind…“, sondern es wird die Polizei gerufen, und ein Grizzly als Sheriff ermittelt zusammen mit drei kleinen Schweine-Deputies wegen Ruhestörung, Einbruch und Hausfriedensbruch.

        Als Detektiv mit dem großen Durchblick tritt dann ein Frosch im Trenchcoat auf, bei dessen Ermittlungen jeder der Verdächtigen seine Version der Geschehnisse erzählt. Diese Struktur erinnert an „Rashomon“ oder „Die üblichen Verdächtigen“, und auch sonst ist die Animation gespickt mit Filmzitaten, die von „Sounds of Music“ bis zu James Bond reichen. Das gesamte Personal benimmt sich kaum märchenhaft, und so wird aus einem Holzhacker ein arbeitsloser Schauspieler und aus einem Häschen ein größenwahnsinniger Bonbon-Bandit.

        Der Witz des munteren Animationsfilms besteht darin, dass das Personal eines Märchens in einen Kriminalfilm verpflanzt wird, und die Gegensätze zwischen den jeweiligen Erzählkonventionen zu absurden Situationen führen. Komisch ist dieses eher für Erwachsene als für Kinder.

        Mit viel Sorgfalt wurde versucht, den ganz eigenen Witz des Films auch in die Synchronfassung hinüberzuretten, und dafür liehen bekannte Schauspieler wie Sarah Kuttner, Hans Werner Olm, Max Raabe und viele andere den Märchenfiguren ihre Stimmen. Das Ergebnis ist ein vergnüglicher Kinospaß, in dem man ein hyperaktives Eichhörnchen und ein Schaf mit Elvis-Locken entdecken kann.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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