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In stürmischen Zeiten

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The Man Who Cried: Die junge jüdische Immigrantin Suzie, beginnt in Paris ein neues Leben. Als die Nazis Frankreich einnehmen, flieht sie weiter in die USA. Opulentes Historienepos.

Poster In stürmischen Zeiten

In stürmischen Zeiten

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Handlung und Hintergrund

Paris, kurz vor dem zweiten Weltkrieg. Die russische Jüdin Suzie beginnt nach der Vertreibung aus ihrem Heimatdorf zunächst in England, dann in Paris ein neues Leben. Sie jobt an der Oper und lernt den Pferdehändler Cesar, einen Roma, kennen. Gefahr droht, als die Deutschen Paris einnehmen und ein italienischer Tenor die beiden an die Nazis zu verraten droht. Cesar und Suzie flüchten in die USA.

Über zehn Jahre nach ihrer Flucht aus dem russischen Schtetl landet Suzie als Revuegirl im Paris der Vorkriegszeit. Zusammen mit der verruchten Tänzerin Lola kommt sie mithilfe des arroganten Sängers Dante Domingo an der Oper unter. Von der Liebe geblendet, zieht Lola mit dem Faschisten Dante zusammen, während sich Suzie zu dem mysteriösen Zigeuner Cesar hingezogen fühlt. Als Suzie erneut fliehen muss, lässt sie Cesar zurück. Ihre Odyssee führt sie schließlich nach Hollywood, wo sie lange verloren Geglaubtes wiederfindet.

Darsteller und Crew

  • Christina Ricci
    Christina Ricci
  • Cate Blanchett
    Cate Blanchett
  • John Turturro
    John Turturro
  • Johnny Depp
    Johnny Depp
  • Harry Dean Stanton
    Harry Dean Stanton
  • Oleg Jankowski
    Oleg Jankowski
  • Sally Potter
    Sally Potter
  • Tim Bevan
    Tim Bevan
  • Claudia Lander-Duke
  • Christopher Sheppard
  • Simona Benzakein
  • Eric Fellner
  • Sacha Vierny
  • Hervé Schneid
  • Osvaldo Golijov

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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2 Bewertungen
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Kritikerrezensionen

  • In stürmischen Zeiten: Die junge jüdische Immigrantin Suzie, beginnt in Paris ein neues Leben. Als die Nazis Frankreich einnehmen, flieht sie weiter in die USA. Opulentes Historienepos.

    Nach ihrem Lido-Debüt „Orlando“ schickte Sally Potter („Tango Lesson“) in diesem Jahr „The Man Who Cried“ in den Wettbewerb um den Goldenen Löwen. Das optisch opulente Historien-Epos, das mit Christina Ricci und Johnny Depp zudem über Starpotenzial verfügt, ist konventioneller realisiert als die Vorgänger und sollte am Boxoffice besser abschneiden als seine Vorgänger.

    Die einstige Performance-Künstlerin, Theater-Regisseurin und Experimental-Filmemacherin Potter bleibt auch in „The Man Who Cried“ ihren großen Passionen, der Liebe zur Musik sowie zu aufwendigem Dekor und teuren Kostümen, treu. Im Zentrum der Handlung stehen diesmal aber nicht die Ausstattung - wie bei „Orlando“ - und auch nicht der Rhythmus - wie bei dem sehr persönlichen „Tango Lesson“ -, sondern die linear erzählte Geschichte, die 1927 in einem kleinen russischen Dorf ihren (tränenreichen) Anfang nimmt. Dort verabschiedet sich der jüdische Vater mit einem wehmütigen Lied von seiner kleinen Tochter, die er liebevoll Fegele nennt, um im fernen Amerika sein Glück zu suchen und - sofern er es fände - die Familie später nachzuholen. Da überstürzen sich die Ereignisse: Die Juden werden aus Russland vertrieben, das kleine Mädchen landet in England, erhält dort einen neuen Namen (Suzie), lernt singen und geht schließlich als junge Frau (hier kommt Christina Ricci ins Spiel) nach Paris, wo sie einen Job an der Oper erhält und sich mit der russischen Tänzerin Lola (Cate Blanchett) anfreundet.

    Die Geschehnisse und Figuren in der französischen Metropole kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs dominieren denn auch einen Großteil des Films: Da ist auf der einen Seite der arrogante, italienische Startenor Dante Dominio (John Turturro), mit dem die genusssüchtige Lola ein Verhältnis beginnt und der später mit Nazis kollaborieren und Suzie an diese verraten wird. Auf der anderen Seite der stolze Zigeuner und Pferdehändler Cesar (Johnny Depp), der sich zu der ebenfalls einer unterdrückten Minderheit zugehörigen Suzie hingezogen fühlt und sie letztlich dazu überredet, nach dem Einmarsch der Deutschen ihr Heil in der Flucht nach Amerika zu suchen.

    Mit einer bewegenden Schlussszene, in der Ricci am Sterbebett ihres Vaters jenes Lied aus der Anfangssequenz wiederholt, gelingt es Sally Potter eindrucksvoll, den Bogen der Geschichte von „The Man Who Cried“ zu schließen. Doch obwohl ihre sorgsam gestalteten Porträts von Menschen, die allesamt ihre Wurzeln verloren haben und sich auf der Suche nach einer neuen Heimat befinden, von den Darstellern adäquat umgesetzt werden, geht die Filmemacherin allzu leichtfertig mit Klischees wie dem feigen Italiener, der trinkfreudigen Russin oder dem sittsamen Briten um. Da sie sich auch nur oberflächlich mit dem nationalsozialistischen Hintergrund auseinandersetzt, bleibt ihre politische Stellungnahme bruchstückhaft, undurchsichtig und somit auch angreifbar. In technischer Hinsicht makellos in Szene gesetzt, schauspielerisch auf höchstem Niveau - hier verkörpern Turturro und Blanchett die pure Lebensfreude, während sich Depp und Ricci nach „Sleepy Hollow“ erneut als perfekte Minimalisten outen -, und von Peter-Greenaway-Kameramann Sacha Vierny in prächtige Bilder getaucht, könnte dieser melancholische Blick zurück an den deutschen Kinokassen durchaus reüssieren, sollte Advanced ähnlich treffsicher agieren wie beim Sleeper-Erfolg „Grasgeflüster“. lasso.
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