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Ein Schiff wird kommen

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Ein Schiff wird kommen: Bizarres Großstadtmärchen über einen arbeitslosen Mitt-Fünfziger, der sich eine Frau kauft.

Poster

Ein Schiff wird kommen

Handlung und Hintergrund

Bruno (Karl Kranzkowski) ist Mitte fünfzig und war zu DDR-Zeiten Chirurg. Jetzt hat er seinen Job als Busfahrer verloren und lässt sich von Mama überreden, eine Frau zu kaufen, um mit dieser auf dem elterlichen Bauernhof ein neues Leben zu beginnen. Aber die adrette Anita (Tina Grosse), die ihm dubiose Frauenvermittler verschachern, hat ganz andere Pläne - und als hauptberufliche Menschenschmugglerin einen kleinen vietnamesischen Jungen im Gepäck.

Ein märchenhafter Großstadtfilm mit kurioser Story und realistischen Bildern, die mit viel Fantasie zu einer komisch-bizarren Tragikomödie gemixt werden - ein ungewöhnliches Spielfilmdebüt aus deutschen Landen jenseits von trüber Problemwälzerei und alberner Beziehungskomödie.

Bruno, Mitte fünfzig, zu DDR-Zeiten noch Chirurg, hat gerade seinen Job als Busfahrer verloren. Seine Mutter überredet ihn, sich eine Frau zu kaufen, um mit dieser auf dem elterlichen Bauernhof ein neues Leben zu beginnen. Anita, die ihm von dubiosen Frauenvermittlern verschachert wird, ist jedoch eigentlich Menschenschmugglerin - und hat in ihrem Koffer einen vietnamesischen Jungen dabei.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Pepe Planitzer
Produzent
  • Wolfgang Katzke
Darsteller
  • Karl Kranzkowski,
  • Christina Große,
  • Carmen-Maja Antoni,
  • Fabian Busch,
  • Paul Faßnacht,
  • Duc Vu Trung,
  • Hermann Beyer
Drehbuch
  • F. O. Spoonman
Kamera
  • Konstantin Kröning
Schnitt
  • Haike Brauer

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Ein Schiff wird kommen: Bizarres Großstadtmärchen über einen arbeitslosen Mitt-Fünfziger, der sich eine Frau kauft.

    Mit seinem fantasievollen Kinodebüt „Ein Schiff wird kommen“ gibt Pepe Planitzer eine hervorragende Visitenkarte ab. Der 32jährige Berliner zieht in diesem modernen Großstadtmärchen über drei Menschen, deren Wege sich zufällig kreuzen, alle Register, vereint epische Erzählkunst, originelle Figuren, doppelbödigen Humor und poetische Bildkraft.

    Manchmal wundert man sich, dass ein Film trotz aller Schwierigkeiten entsteht. Als Produzent Wolfgang Katzke 1998 beim Pitching während der Tage des Fernsehspiels auf den Stoff stieß, schien alles einfach, Regisseur und Produzent waren sich schnell einig, das Projekt für nur 1,5 Mio. Euro zu stemmen. Doch dann kriegte eine Förderung kalte Füße und auch der avisierte Verleih sprang ab. Letztendlich konnten die Macher auf die Filmförderung Baden-Württemberg, Hamburg und BKM bauen, nach 38 Drehtagen in Prag, Hamburg, und Berlin war der Film im Kasten.

    Die Handlung ist herrlich absurd, kurios und skurril. Bruno Winter, Mitte Fünfzig, hat schon bessere Tage gesehen. Als Chirurg machte er sich in der DDR unbeliebt, seitdem jobbt er als Busfahrer. Doch auch damit ist jetzt Schluss. Auf Drängen seiner Mutter „kauft“ er sich bei einer dubiosen Agentur eine Frau, um auf dem Land ein neues Family-Life zu starten. Die junge Anita, die Kinder nach Deutschland schmuggelt, wird von den Vermittlern zurückverlangt und Bruno steht plötzlich vor einem handfestem Problem: einem siebenjährigen vietnamesischen Jungen, der aus Anitas vergessenem Koffer krabbelt. Wenn dann noch Kokainpäckchen in falsche Hände gelangen, der ewig gestrige Vater mit einem Schützenpanzer vor dem Reichstag herumkutschiert und die Gangster der Stadt Bruno brachial verfolgen, nimmt das Chaos seinen Lauf.

    Planitzers tragikomische Parabel auf das Leben zwischen Schicksal und Zufall spielt auf verschiedenen Ebenen. Da gibt es die sich entwickelnde Beziehung zwischen den beiden Erwachsenen, die immer über ihre eigenen Ängste stolpern, eine Art Slapstick-Gaunerkomödie von Zuhältern und Dieben und die Geschichte von Kindern, die wie Ware verschachert werden. Und mittendrin Szenen, die an Surrealität kaum zu übertreffen sind, wenn ein störrisches Pferd U-Bahn fährt oder es sich im Wohnzimmer gemütlich macht, bei Gefahr im Verzug aber die Helden wie in einer alten Saga in Sicherheit bringt.

    Es sind die wie aus einem verwunschenen Zauberwald stammenden Bilder, die in Erinnerung bleiben, nicht die etwas laue Logik. Am Ende finden sich Anita, Bruno und der kleine Vietnamese, der sogar mit dem Paar in ein fernes Land aufbricht. Im Bauch eines Schiffes, in dem sich Menschen verschiedener Couleur versteckt halten - Fremde, auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft. Diesem gelungenem Spiel zwischen Traum und Wirklichkeit sollte in Arthouse-Kinos Erfolg beschieden sein. mk.
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