Natascha schläft beim Interview ein, weil sie die Nacht und den Morgen mit ihren Freundinnen mit Koks in der Nase durch die Stadt düste. Sie lebt mit Videokünstler und Barbesitzer Gary zusammen, der auch gern jede andere Frau ausprobiert. Vom aufstrebenden Macho-Boxer Sugar fühlt sich Natascha angezogen und abgestoßen zugleich. Da erfährt Gary, daß er einen Gehirntumor hat.
Darsteller und Crew
Regisseur
Oskar Roehler
Produzent
Sytze van der Laan
Darsteller
Richy Müller,
Jasmin Tabatabai,
Nele Mueller-Stöfen,
Eva Hassmann,
Dirk Borchardt,
Anna Böttcher,
Gregor Törzs,
Wolfgang Wimmer,
Gary Jochum,
Michael Gaißmayer,
René Schoenenberger,
Gisela Gard
Drehbuch
Oskar Roehler
Musik
Nigel Holland
Kamera
Hagen Bogdanski
Schnitt
Mona Bräuer
Bilder
Kritiken und Bewertungen
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Kritikerrezensionen
Gierig Kritik
Gierig: Extreme Dreiecksgeschichte in der von überspannten, lebensüberdrüssigen und lustgierigen Menschen angefüllten Nachtszene von Berlin.
Der nach „Silvester Countdown“ zweite eigene Spielfilm des Drehbuchautors Oskar Roehler führt, dem Titel entsprechend, mächtig ins Berliner Nachtleben der 90er Jahre und entwickelt vor dem Hintergrund von Lebensgier und Liebessucht eine bewußt verrückte, oft weit über das Ziel hinausschießende Love Story mit der Endstation Tod und unerfüllter Sehnsucht. Die Dreiecksgeschichte zwischen Jasmin Tabatabai, Richy Müller und Gregor Törsz dient als Folie für jene Spannungen, denen Liebe zwischen Seelenfrust, Langeweile, Überdruß und ohnmächtiger Selbstsucht ausgesetzt ist.
Tabatabai, die „Bandits“-Queen und „Late Show“-Domina, wird als Journalistin ohne rechten Arbeitseifer zwischen ihrem Partner, Video-Künstler und Nachtclubbesitzer Gary (Richy Müller), und dem einfältigen Boxer Sugar (das Ex-Model Gregor Törsz) hin- und hergerissen und muß sowohl das Ende ihres Partners, der sich wegen seines Gehirntumors vom Leben verabschiedet, als auch Sugars Niederlage im Kampf hinnehmen. Im Finale steht sie auf der Bühne von Garys Club RISIKO und singt, was sie vorher permanent abgelehnt hatte.
Vom Ansatz her interessant, verliert sich Roehlers Story über die, die zuviel vom Leben wollen, in jenen Beiläufigkeiten, die am Rande und nicht im Zentrum der Dramaturgie hätten stehen sollen. Das Nachtclub-Ambiente wirkt künstlich, Garys One-Night-Stand Suzi (undankbare Rolle für Nele Müller-Stöfen), die er beinahe verbrennt, aufgesetzt, die Punks zufällig und die Sportszene gewollt. Tabatabais Lied „Porque te vas“, das sie auf französisch interpretiert, stammt im Original aus Carlos Sauras „Züchte Raben“ und einer der größten Filmschlager der Geschichte: hier wirkt er fade. Für eine Auswertung wird man auf die Darstellernamen und Berlinbezüge setzen müssen. ger.