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Heimat 3

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Heimat 3 - Chronik einer Zeitenwende: Fernsehchronist Edgar Reitz vollendet seine Heimat-Trilogie mit einem letzten Zyklus vom Mauerfall bis zur Jahrtausendwende.

Poster

Heimat 3

Handlung und Hintergrund

Am 9. November 1989 kommt es nicht nur zur Wiederbegegnung einer geteilten Nation, sondern auch ganz in der Nähe der Mauer zum Wiedersehen eines seit längerem getrennten Liebespaares. Der Dirigent Hermann (Henry Arnold) und die Sängerin Clarissa (Salome Kammer) entdecken alte Gefühle füreinander und beschließen, getragen von allgemeiner Aufbruchstimmung, den Rest ihres Lebens gemeinsam in einem Fachwerkhaus oberhalb des Rheintals zu verbringen. Mal sehen, ob das Schicksal auch ja sagt.

Zehn Jahre arbeitete Deutschlands profiliertester Bürgerchronist Edgar Reitz an diesem TV-Sechsteiler und mutmaßlichen Abschluss seiner „Heimat“-Trilogie. Nach der Weltpremiere beim Filmfestival in Venedig erblickt der Film nun vorab als monumentale Leinwandfassung das Licht ausgewählter Programmkinoprojektoren.

Dirigent Hermann Simon und die Sängerin Clarissa Lichtblau begegnen sich am Abend des Mauerfalls am 9. November 1989 in einem Westberliner Hotel wieder, nachdem sich das Paar 17 Jahre zuvor aus den Augen verloren hatte. Im Taumel der Ereignisse machen sich die „Wiedervereinigten“ auf den Weg in ihre alte Heimat, den Hunsrück, wo sie auf alte Bekannte und Verwandte treffen und auf neue Gesichter, von deren Schicksalen neben der neuen Liebesgeschichte der zwei Protagonisten in den nächsten zehn Jahren erzählt wird.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Edgar Reitz
Produzent
  • Robert Busch
Darsteller
  • Uwe Steimle,
  • Peter Schneider,
  • Nele Hollinderbäumer,
  • Henry Arnold,
  • Salome Kammer,
  • Michael Kausch,
  • Matthias Kniesbeck,
  • Christian Leonhard,
  • Constanze Wetzel,
  • Nicola Schössler,
  • Tom Quaas,
  • Larissa Iwlewa,
  • Heiko Senst,
  • Karen Hempel,
  • Peter Götz,
  • Antje Brauner,
  • Julia Prochnow,
  • Stefanie Mühle
Drehbuch
  • Edgar Reitz,
  • Thomas Brussig
Musik
  • Nikos Mamangakis,
  • Michael Riessler
Kamera
  • Christian Reitz,
  • Thomas Mauch
Schnitt
  • Susanne Hartmann
Casting
  • Petra Kiener

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • Heimat 3: Fernsehchronist Edgar Reitz vollendet seine Heimat-Trilogie mit einem letzten Zyklus vom Mauerfall bis zur Jahrtausendwende.

    Ein wahrer Sieger, wenn auch ohne Preis, war Edgar Reitz, der auf den Filmfestspielen von Venedig jüngst unter standing ovations sein 680 Minuten langes Projekt, sein ganz persönliches opus magnum, „Heimat 3 - Chronik einer Zeitenwende“, als sechsteiliges „evento speciale“ erstmals öffentlich vorführte. Mit den „alten Bekannten“ Hermann und Clarissa als Schlüsselfiguren besucht der Filmemacher ein letztes (?) Mal den Hunsrück, beleuchtet 15 Jahre bundesrepublikanische Geschichte und erweist sich erneut als begnadeter Geschichtenerzähler und Regisseur. Ein cineastischer Leckerbissen mit vielversprechendem Zuschauerpotenzial.

    Ehe „Heimat 3“ zu Weihnachten seine TV-Premiere erlebt, gibt es ab dem 30. September die Möglichkeit, sich den optisch wie inhaltlich opulenten Sechsteiler auf der großen Leinwand anzusehen - was schon allein wegen der brillanten, traumhaft komponierten Bilder (Kamera: Thomas Mauch & Christian Reitz) Sinn macht. Einmal ganz abgesehen davon, dass Struktur und Aufbau der Arbeit ohnehin eher dem Kino als dem Fernsehen verpflichtet sind. Beginnend mit dem 9. November 1989, dem Tag des Mauerfalls, endend mit den Feierlichkeiten zum Millenniumswechsel, nimmt die Zeitreise ihren Anfang, als der Komponist und Dirigent Hermann in einer Berliner Hotelhalle zufällig auf seine Studentenliebe Clarissa, die als Sängerin Karriere gemacht hat, trifft. Während Freuden-Feuerwerke den Himmel erhellen, liegen sich die Musiker in den Armen, schwören sich ewige Liebe. Sie kaufen ein verfallenes Haus auf geschichtsträchtigem Boden, hoch über dem Rhein, das sie von ostdeutschen Handwerkern renovieren lassen. Die Villa liegt nicht weit entfernt von Schabbach, Hermanns Geburtsort im Hunsrück, und so kommt es zum Wiedersehen mit der großen Familie. Derweil ziehen die amerikanischen Truppen ab und Russlanddeutsche nehmen den frei gewordenen Platz für sich in Anspruch.

    „Heimat“, ein belasteter Begriff, vergewaltigt von den Nationalsozialisten, missbraucht von den so genannten Volksmusikanten, verkitscht durch die einschlägigen Filmchen der 50er und 60er Jahre. Anders bei Reitz, der die kulturgeschichtliche, philosophische Dimension sieht, Heimat nicht notwendiger Weise als Ort, sondern an den Personen festmacht. Das Kleine spiegelt bei ihm das Große wider, der Hunsrück die Welt mit all ihren Veränderungen. Im Kern geht es um Liebesleid und Liebesfreud - aber auch um Trauer und Tragödien, Misswirtschaft und Korruption, Realität und Fiktion. Der Traditionsbetrieb der optischen Werke Simon wird aus Missgunst und Neid in den Bankrott getrieben, die Großen schlucken - ganz modern - die Kleinen, ein neuer „Nibelungenschatz“ taucht auf, zusammengerafft von Hermanns Bruder Ernst in der Sowjetunion, versteckt im Berg, wo ehedem die US-Sprengköpfe lagerten. Bevor der Ort zum Museum gemacht werden kann, versinken die Kunstwerke für die Ewigkeit im Beton…

    Man kann nur den Hut ziehen vor dem inzwischen 71-jährigen Mitunterzeichner des Oberhausener Manifests, der hier seine „Heimat“-Chronik, die ihn fast ein Viertel Jahrhundert beschäftigte, wohl abschließt. Schneller kommt Edgar Reitz hier, im Gegensatz zu 1984 bzw. 1992, auf den Punkt, hat sich den schnelllebigen Gegebenheiten des Mediums Fernsehen etwas angepasst. Und dennoch nimmt er sich auch Zeit, für Poesie, wechselt von Farbe auf Schwarzweiß, hält kurz die Zeit an. Zur Besinnung, zur Innenschau. Das weitläufige Rheintal wird bei ihm schon mal eng, der Hunsrück zum Tor zur Welt - siehe ganz aktuell der Flughafen Hahn. Die präzise, kurzweilige „Chronik einer Zeitenwende“ eben, eine bestens vermittelte Geschichtsstunde, ein Stück Film- und TV-Geschichte - Sonnenfinsternis und Fußballweltmeisterschaft 1990 inklusive. geh.
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