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Hinterholz 8

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Hinterholz 8: Österreichisches "Stirb langsam" für Häuselbauer, zugespitzt und strotzend vor bösem Witz. Der Kassenschlager in der Alpenrepublik.

Handlung und Hintergrund

Der Traum vom Eigenheim wird für die Familie Krcal zur traurigen Wirklichkeit. Denn nichts will der jungen Familie gelingen. Ein Neubau scheint zu teuer und so kauft Herbert Krcal ein Grundstück mit Ruine und kümmert sich persönlich um jeden einzelnen Ziegel. Doch die Banken sind nicht so nett, die neuen Nachbarn nicht so hilfsbereit und das Landhaus nicht so idyllisch wie erhofft.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Harald Sicheritz
Produzent
  • Danny Krausz,
  • Dr. Kurt Stocker
Darsteller
  • Roland Düringer,
  • Nina Proll,
  • Wolfgang Böck,
  • Lukas Resetarits,
  • Rudolf Rohaczek,
  • Eva Billisich,
  • Reinhard Nowak,
  • Alfred Dorfer
Drehbuch
  • Harald Sicheritz
Musik
  • Lothar Scherpe,
  • Peter Herrmann
Kamera
  • Walter Kindler
Schnitt
  • Ingrid Koller

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
4 Bewertungen
5Sterne
 
(4)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • Hinterholz 8: Österreichisches "Stirb langsam" für Häuselbauer, zugespitzt und strotzend vor bösem Witz. Der Kassenschlager in der Alpenrepublik.

    Das österreichische Kino lebt - und zwar gewaltig. „Hinterholz 8“ läßt gar an die guten alten Wien-Film Zeiten erinnern. Seit „Hofrat Geiger“ und den „Sissi“-Filmen ist „Hinterholz 8“ der erfolgreichste österreichische Film: 800.000 Österreicher haben den Film, der zu Hochzeiten in 80 Kinos lief, gesehen, so hat der auf einem Kabarettstück von Roland Düringer basierende Film sogar „Godzilla“ 1998 in der Alpenrepublik vom „Stockerl“ gestoßen. Bitterböse, schadenfroh und bisweilen auch tragisch präsentiert die Dor-Film-Produktion ein „Stirb langsam“ für den Häuselbauer, das keinen Zuschauer ruhig im Sessel sitzen läßt.

    „Schön ist das Gefühl, erwartet zu werden. Groß ist die Freude auf die Rückkehr in das Haus, das der Mittelpunkt unseres Lebensraumes, die Quelle unserer Zufriedenheit ist“, wirbt eine Fertighausfirma. Zufrieden will die Familie Krcal auch sein und ein eigenes Haus ist ihr größter Wunsch; die verkehrsgünstig gelegene Wohnung direkt am Wiener Gürtel macht sie nicht glücklich. Aber das erträumte Eigenheim ist auch in weiter Ferne, die drei können sich es einfach nicht leisten. Die Arbeitskollegen wissen wie immer alles besser und raten Herbert Krcal (Roland Düringer) und seiner Frau Margit (Nina Proll), ein Grundstück zu kaufen und selbst drauf loszuwerkeln. Bei einem Spaziergang findet die Familie eine Ruine, kauft sie und macht sich ans Renovieren. Doch schon am ersten Tag klappt nichts so wie es sich Herbert vorstellt. Er demoliert sein Auto, zuerst aus Versehen, letztlich aus voller Wut: „Made in Japan, destroyed in Sulz im Wienerwald!“ Der Traum vom Haus wird wahr - ein böses Erwachen steht bevor, denn die Bank ist nicht so nett, wie es anfangs scheint. Alfred Dorfer („Indien“) brilliert als schleimiger Bankangestellter, der Herbert eine halbjährliche Tilgung empfiehlt, denn dann falle ja die monatliche weg. Immer tiefer schlittern die Krcals in den finanziellen und familiären Abgrund. Herbert: „Mir wochst des Haus übern Kopf. Mei Frau red nix mehr mit mir, weu i letzte Wochn zum erstenmal ‚Oide‘ zu ihr gsogt hob - dabei is ma da Namen net eingfoin, des woa a Notlösung.“

    „Hinterholz 8“ lebt natürlich von seinem trockenen Humor, vom typischen anarchischen österreichischen Witz und der Sprache, die vieles leichter erscheinen läßt, als es wirklich ist. Wie schon im Falle des auch in deutschen Kinos erfolgreichen „Indien“ (mehr als 120.000 Kinobesucher), hievt der Film wieder einmal ein erfolgreiches Kabarettprogramm auf die Leinwand, emanzipiert sich aber gleichzeitig von diesem „Genre“. Im Gegensatz zu den früheren Filmen des Regisseurs Sicheritz verzichtet der Filmemacher wohltuend oft auf Spaßeinlagen, die seine früheren Filme „Freispiel“, „Muttertag“ zu Nummern-Revuén verkommen ließen. Weihnachten am Abgrund der Existenz wird ohne aufgesetzte Pointen dargestellt - die Charaktere diese bitterbösen, langsam eskalierenden Austro-Variante von „Der Rosenkrieg“ bleiben glaubhaft. So sieht man dem Film manche Unebenheit (das Produktionsdesign scheint von zwei, immer deutlich lesbaren Firmen gespendet worden zu sein), dumme Späße, z.B. ein Striptease im Baumarkt, und den unispirierten Schluß gerne nach. Wenn man alles verstehen kann, es gibt ja deutsche Untertiteln, ist der Film, hintersinnig, hinterhältig, hinterfotzig und oft einfach ganz, ganz böse - oder: hinterholzig. zyk.
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