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Im Schatten

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Im Schatten: Starker, konsequent durchgestylter und ungemein spannender moderner deutscher Film Noir in der Tradition von Jean-Pierre Melville.

Poster

Im Schatten

  • Kinostart: 07.10.2010
  • Dauer: 86 Min
  • Genre: Thriller
  • FSK: ab 12
  • Produktionsland: Deutschland
  • Filmverleih: Peripher (Filmagentinnen)

Handlung und Hintergrund

Profieinbrecher Trojan kommt frisch aus dem Gefängnis. Doch anstatt sich geläutert zu geben, fordert er zum einen seinen Anteil vom Expartner und möchte zum anderen schnellstmöglich wieder ins Geschäft einsteigen. Doch sein ehemaliger Partner schickt ihm zwei Killer auf den Hals. Diesen kann Trojan zwar knapp entkommen, aber ein geplanter Coup kann nicht realisiert werden. Doch er plant bereits das nächste große Ding, allerdings nicht ahnend, dass er von einem Polizisten observiert wird.

Profieinbrecher Trojan kommt frisch aus dem Gefängnis. Doch anstatt sich geläutert zu geben, fordert er zum einen seinen Anteil vom Expartner, und möchte zum anderen schnellstmöglich wieder ins Geschäft einsteigen. Doch sein ehemaliger Partner schickt ihm zwei Killer auf den Hals. Diesen kann Trojan zwar knapp entkommen, aber ein geplanter Coup kann nicht realisiert werden. Doch er plant bereits das nächste große Ding, allerdings nicht ahnend, dass er von einem Polizisten observiert wird.

Einbrecher Trojan plant frisch aus dem Gefängnis bereits das nächste große Ding, nicht ahnend, dass er von einem Polizisten observiert wird. Fesselnder moderner deutscher Film noir von Thomas Arslan („Ferien“).

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Thomas Arslan
Produzent
  • Florian Koerner von Gustorf,
  • Michael Weber
Darsteller
  • Misel Maticevic,
  • Karoline Eichhorn,
  • Uwe Bohm,
  • Rainer Bock,
  • Peter Kurth,
  • Hanns Zischler,
  • David Scheller
Drehbuch
  • Thomas Arslan
Musik
  • Geir Jenssen
Kamera
  • Reinhold Vorschneider
Schnitt
  • Bettina Blickwede
Casting
  • Ulrike Müller

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Im Schatten ist es genau richtig für Trojan. Er bewegt sich stets unter dem Radarschirm der anderen, die Unterwelt ist seine Heimat: kaum aus dem Knast gekommen, besucht er seinen früheren Komplizen Bauer. Offenbar aus einem nie explizit gemachten Ehrbegriff hat er ihn damals nicht verpfiffen; doch seinen Anteil holt er sich zur Not mit Waffengewalt. Womit er sich einen Feind gemacht hat, aber das schert ihn kaum.

      Er ist ein Einzelgänger, schließt sich verschiedenen Jobs an: Raub ist sein Metier, der Planer, von Hanns Zischler gespielt, schiebt ihm manchmal Aufträge zu. Um Juwelen soll’s beim neuen Coup gehen, Trojan besichtigt die beiden, mit denen er den Raubzug ausführen soll, einen Alki und einen Junkie, das missfällt ihm: er ist Profi. Doch der Schaden ist schon angerichtet: Meyer, ein Polizist, hat Wind davon bekommen, dass Trojan wieder was plant, er ist dessen Antagonist, die Nemesis, er hängt sich an Trojan ran, will ihn zur Strecke bringen. Nicht aus Gerechtigkeitswillen, nein: weil er durch und durch korrupt ist, weil er sich einen Anteil erhofft, einen hohen. Den höchsten, was immer es koste.

      Korrupt ist nicht nur die Polizei, auch die Justiz. Karoline Eichhorn spielt eine Pflichtverteidigerin, die ihre Mandanten gerne mal aushorcht nach neuen Jobs und diese Infos dann Trojan zuspielt. Für einen gewissen Anteil der Beute, natürlich.

      Auftraggeber, Makler, Provisionen, Akquise: Trojan ist selbstständiger Unternehmer in der Schattenwelt, ein Freiberufler, der sich seinen Lebensunterhalt nicht mit anständiger handwerklicher Arbeit erstreitet, sondern mit möglichst perfekt ausgeführten kriminellen Taten; er ist ein Profi. Misel Maticevic spielt ihn genau so: vorsichtig, zupackend, emotionslos, pragmatisch. Kaum Regungen in seinem Gesicht, keine überflüssige Bewegung, ein ruhiges, bestimmtes Suchen nach dem nächsten Job, den er dann wohlvorbereitet nach genauem Plan durchführt, mit möglichst geringem Risiko.

      Drei Parteien lässt Regisseur Thomas Arslan einander umkreisen: Trojan, mit den wechselnden Aufträgen des Planers und der Anwältin; Bauer, der ihm aus Rache seine Handlanger hinterherschickt; Meyer, der ihn aus kaltblütiger Gier nachschleicht. Ein präzises Genrestück ist das geworden, durchaus anders als die vorherigen Arslan-Filme, die – ganz Berliner Schule – Handlung minimal hielten und Wert auf Charakter- und Situationenporträts legten. Hier nun verbindet er den nüchternen Stil der Berliner Schule – Beobachtung ohne Wertung – mit Gangsterfilm-Genre-Elementen. Ganz ähnlich ist Christian Petzold bei „Jerichow“ vorgegangen, diesem Noir-Film in der ostdeutschen Provinz.

      Allein schon aus den Standardsituationen des Genres bezieht „Im Schatten“ seine Spannung, da sind die ständigen Wohnungswechsel, da ist das Unterwegssein, die Autowerkstätte mit Schrottplatz, das Versteck im Wald, Verfolgungen und Überfall… Und Arslan lässt seine eigene Art einfließen, inszeniert nicht auf Action hin, sondern macht das alltägliche Handwerk, die Mühsal des Gangster-Freelancers deutlich, der weiß, dass er sich keinen Fehler leisten darf.

      Wie geschickt Arslan seine Erzählperspektiven, die Wechsel der Sichtweisen arrangiert: er springt von Filmpartei zu Filmpartei, erzählt auf den Punkt, gibt einem ökonomisch das nötige an Information, um damit die Spannung zu halten; beobachtet lange, wie sich die Gegner beobachten, umtänzeln. Da finden wir uns dann bei Meyer im Auto, der Trojan hinterherfährt; der ihn beobachtet mit der Anwältin; der dann ihr hinterherfährt, der sie beobachtet mit dem Überfallkomplizen; der immer wieder warten muss, bis das nächste Puzzlestück sich ergibt, der dann eins und eins zusammenzählt und sich seine Chancen ausrechnet, um nach dem Coup dann einzugreifen und abzugreifen. Und dann sind wir später bei Trojan, nach dem Überfall, wie er die Scherben zusammenliest; nicht panisch, sondern ganz sachlich, orientiert am Notwendigen. Und der auch beim bitteren Ende keine Regung erkennen lässt; denn alles gehört zum Spiel des Schattenmannes, die Niederlage wie das Erlangen reicher Beute.

      Fazit: Präzise inszenierter Gangsterthriller, distanziert-beobachtend erzählt und dadurch von großer Spannung.
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    2. Im Schatten: Starker, konsequent durchgestylter und ungemein spannender moderner deutscher Film Noir in der Tradition von Jean-Pierre Melville.

      Präzisionsarbeit: Kühl und klar stellt Thomas Arslan den letzten Coup eines Profiverbrechers dar und bringt damit mehr als einen ungemein spannenden Film-Noir auf den Punkt.

      3sat und das ZDF haben dieses starke Kriminalstück mit produziert, aber „Im Schatten“ ist wahrlich keine Fernsehware, sondern das glatte Gegenteil von „Tatort“ & Co. Thomas Arslan, der durch viele genau beobachtete Berlin-Filme von sich reden machte („Ferien“), taucht in den Asphalt-Dschungel Berlins ein, der ganz ohne typische Konventionen - und jeden Glanz - auskommt. Schnörkellos folgt die Kamera, die düster-augenfällige Bilder jenseits vom Schmuddellook des Sozialrealismus einfängt, dem Profiverbrecher Trojan (Misel Maticevic), der sich auf bewaffnete Raubüberfälle spezialisiert hat. Frisch aus dem Gefängnis entlassen, nimmt er die Arbeit wieder auf, fordert seinen Anteil vom Ex-Partner und will wieder ins Geschäft einsteigen. Doch der einstige Alliierte schickt ihm zwei Killer auf den Hals, denen Trojan nur knapp entwischt und der Coup, den ihm der Planer (Hanns Zischler) empfiehlt, ist undurchführbar. Also kontaktiert er in seiner Not die Juristin Dora (Karoline Eichhorn), die mit ihm und seinem letzten verbliebenen Partner Nico (Rainer Bock) den Überfall auf einen Geldtransport plant. Der korrupte Polizist Meyer (Uwe Bohm) observiert ihn jedoch und kommt hinter das Vorhaben.

      Das Auffälligste und Faszinierendste an Arslans straßenkundigem Heist-Movie ist der messerscharfe Stil, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt - genau wie das Figuren-Ensemble, allen voran ein stoischer Maticevic („Im Angesicht des Verbrechens“). Die millimetergenaue Studie von Bewegungsabläufen erzeugt eine regelrecht hypnotische Dynamik, wenn sie allen fabelhaft untertourig agierenden Personen bei der Arbeit zusieht. Es sind unaufgeregte Professionals, die alle Tricks kennen, ganz besonders der Protagonist. Wie Arslan damit die Strukturen des Gangsterkinos aufdeckt, gewissermaßen ein Organigramm seiner Funktionen anfertigt und es in einer unterkühlten Ästhetik auflöst, hat etwas von Jean-Pierre Melville. Seine Autorenfilm-Reverenz an das Gangster- und Krimikino ist mit Sicherheit das stärkste deutsche Genrewerk seit langem, das pessimistisch und mit kaum vergleichbarem Realitätssog eine freudlose Welt wiedergibt. tk.
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