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Keep Surfing

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Keep Surfing: Hervorragende Szene-Doku über Münchens Fluss-Surfer und zugleich ein begeisterndes Porträt von sechs Sportfanatikern.

Handlung und Hintergrund

In der Voralpenmetropole München hat sich eine ganz besondere Subkultur gebildet: Die Eisbach-Surfer, sportfanatische Beach Boys, die auf einer stehenden Welle im Isarableger Eisbach direkt am Englischen Garten vor Zuschauern ihre Tricks zeigen. Aber eigentlich wollen Dieter, Walter, Quirin, Forian, Gerry und Eli ihre Ruhe haben und sind lediglich dem Spaß verpflichtet. Neben der spektakulären Sucht nach Freiheit und Lebenslust führen sie ein ganz normales Leben als Zivilisten, die ein besonderes Hobby pflegen.

In der Voralpenmetropole München hat sich eine ganz besondere Subkultur gebildet: Die Eisbach-Surfer, sportfanatische Beach Boys, die auf einer stehenden Welle im Isarableger Eisbach direkt am Englischen Garten vor Zuschauern ihre Tricks zeigen. Aber eigentlich wollen Dieter, Walter, Quirin, Forian, Gerry und Eli ihre Ruhe haben und sind lediglich dem Spaß verpflichtet. Neben der spektakulären Sucht nach Freiheit und Lebenslust führen sie ein ganz normales Leben als Zivilisten, die ein besonderes Hobby pflegen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Björn Richie Lob
Produzent
  • Tobias N. Siebert
Darsteller
  • Dieter Deventer,
  • Walter Strasser,
  • Quirin Rohleder,
  • Florian Kummer,
  • Gerry Schlegel,
  • ELi Mack
Drehbuch
  • Björn Richie Lob,
  • Benjamin Quabeck
Musik
  • Lee Buddah
Kamera
  • Björn Richie Lob,
  • Lars Liebold
Schnitt
  • Benjamin Quabeck

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
1 Bewertung
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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Kritikerrezensionen

    1. Spaziergänger und Touristen versammeln sich in München gerne auf einer Brücke am Rande des Englischen Gartens, um auf einen schmalen Bach hinabzuschauen. Dort gibt es nämlich eine seit vielen Jahren etablierte Attraktion der Subkultur, die Abenteuer, Wildheit und junges Draufgängertum symbolisiert: Zu jeder Jahreszeit reiten hier ein paar Surfer auf einer schäumenden Welle von links nach rechts und wieder zurück, so lange wie sie sich auf ihrem Brett halten können. Nun hat endlich ein Dokumentarfilmer die Szene, die die Medien traditionell meidet, vor die Kamera geholt. Björn Richie Lob, der selbst am Eisbach surft, gibt sein Kinoregiedebüt.

      Wenn die wendigen, gutaussehenden Sportler in ihrer Surferkluft auf der Münchner Eisbachwelle tanzen, begleitet von fetziger Musik und spektakulären Wasserspritzern, transportiert der Dokumentarfilm „Keep Surfing“ die Botschaft: Die küstenferne Biergarten-Stadt ist das Mekka der Fluss-Surfer! Dass sich der schmale Eisbach, ein Nebenarm der Isar, an einer Stelle stets munter aufbäumt, hat er einem Surfer zu verdanken: Walter Strasser war es irgendwann leid, dass sein Hobby vom Wasserstand abhing und montierte im Bach Planken, die für konstante Stauung sorgen.

      Interessantes hat auch der Mann der ersten Stunde, Dieter Deventer, zu berichten: Anfangs benutzten die Surfer Seile, bis sie zufällig entdeckten, dass das auf einer solchen stehenden Welle nicht nötig ist. Der Amerikaner Eli Mack erkundet weltweit Flüsse nach Surfmöglichkeiten, und Lob begleitet ihn sogar nach Kanada, wo ein tosendes Gewässer das Wellenreiten lebensgefährlich macht.

      Das Verwegene aber ist auch den Münchner Surfern zu eigen, wie Lobs Aufnahmen während eines Isar-Hochwassers beweisen: Männer mit einem Brett unter dem Arm laufen mitten in der Stadt auf die Wellen zu, die sich im aufgewühlten Wasser bilden. Von der um die Sicherheit der Bürger besorgten Polizei sogar mit dem Hubschrauber verfolgt, testen sie ein bisschen Outlaw-Atmosphäre. An späterer Stelle im Film geben sie allerdings zu, dass das Hochwassersurfen auf der Isar voller unkalkulierbarer Risiken ist.

      Die Surfer werden auf der Eisbachwelle von oben gefilmt oder aus anderen Perspektiven, die die Eleganz und Leichtigkeit ihrer Drehungen auf dem Brett schön einfangen. Es gelingen Aufnahmen mit Seltenheitswert, als zum Beispiel der ins Ausland gezogene Wellenreiter Quirin Rohleder mitten im Winter dem Eisbach einen Besuch abstattet. Auch die zweite, leichtere Surfer-Welle an der Floßlände im Süden der Stadt ist Schauplatz einiger Aufnahmen. Dass der Regisseur jedoch mit den vielen kurzen Statements aus dem Ausland demonstrieren will, wie international wichtig sich Münchens Eisbach-Szene fühlen darf, wirkt etwas übertrieben.

      Fazit: Ihre Kunststücke auf einer Welle in München locken täglich Zuschauer an: Die tollkühnen Surfer vom Eisbach sprechen über ihre Welt.
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    2. Keep Surfing: Hervorragende Szene-Doku über Münchens Fluss-Surfer und zugleich ein begeisterndes Porträt von sechs Sportfanatikern.

      Mit der fabelhaften Szene-Doku über Münchens Fluss-Surfer ist Björn Richie Lob ein begeisterndes Portrait von sechs Sportfanatikern gelungen.

      Die Beach Boys der Voralpenstadt haben „Surfing I.S.A.R.“ zum Lebensmotto deklariert und auf einem winzigen Nebenarm des Flusses - dem Eisbach direkt am Englischen Garten -, ihr kleines Paradies eingerichtet, um auf einer stehenden Welle im flachen, aber reißenden Wasser fast ganzjährig auf dem Surfbrett zu stehen. Vor 35 Jahren zog es die ersten Verrückten in die Strömung und Björn Richie Lob rekonstruiert die Historie der Subkultur anhand von sechs gestählten Recken des circa 20 Mann umfassenden harten Kerns unentwegter Boarder. Dass der Regisseur selbst dort surft, hat ihm erst ermöglicht, einen umfassenden Einblick in eine verschworene, von außen fast unzugängliche „Familie“ zu erhalten, die erstmals offenherzig Auskunft über Passion und Privatleben gibt, gewürzt mit famosen Surf-Aufnahmen.

      Unterlegt mit einem klasse Soundtrack folgt die rasant montierte Doku den Sportlern auf der Suche nach dem Kick, den schon mal die Polizei auf der offenen, Hochwasser führenden Isar bei lebensgefährlichen Strudeln beenden muss. Denn nichts und niemand kann die Leidenschaft zügeln und Lob versteht es blendend, diese Energie an die Zuschauer weiterzugeben. Sechs Lebensentwürfe, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch vereint sind in der Liebe, um nicht zu sagen, Sucht nach jener Freiheit und Lebenslust, die gut gelaunte Surfsongs besingen. Schnell, aber nie hektisch sind die Interviews sätzeweise aneinander montiert, um übergangslos thematisch tief in die Szene, ihre Mentalität, Denkweise und Ansichten einzudringen. Rotstichige Super-8-Filme beleuchten die Pionierzeit, als „Brettl fahren“ noch ein Geheimtipp war. Heute sind bis zu 200 Regulars dabei und wenn die internationale Surf-Elite mit viel Medien-Tamtam aufkreuzt, um auf der extrem schwer zu reitenden Welle jämmerlich baden zu gehen, feixen die Lokalmatadoren, die eifersüchtig ihren Turf verteidigen. Schließlich hat Walter, der „Hausmeister vom Eisbach“ und heutiger Didgeridoo-Baumeister (!) vor vielen Jahren in einer Guerilla-Aktion auf eigene Faust eine Schiene installiert, um ganzjährig die perfekte Welle nutzen zu können. Dort führen die Surfer ihren Tanz auf der nassen Bühne vor Zuschauern auf, eingedenk dessen, dass sie alle schon fast mal ertrunken wären. So informativ, unterhaltsam, mitreißend und auch wehmütig geht es zu, dass „Keep Surfing“ den Zuschauerpreis beim Filmfest München einheimste und problemlos ein breites Publikum begeistern sollte. tk.
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