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Late Bloomers

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Late Bloomers: Tragikomische Geschichte eines Paares, das versucht, mit dem Älterwerden zurande zu kommen.

Handlung und Hintergrund

Das lang verheiratete Ehepaar Adam und Mary braucht sich eigentlich keine Sorgen mehr machen. Bis der Architekt in seinem Büro eine Auszeichnung für sein Lebenswerk erhält und die im Ruhestand lebende Lehrerin nach einem Gedächtnisaussetzer Angst vor Alzheimer bekommt. Beides wirkt wie ein Schock: Plötzlich werden sich beide bewusst, längst die 60 passiert zu haben. Während Adam sein Alter fortan leugnet, versucht sich Mary darin einzurichten - was ihre Ehe sprengt. Ihre drei erwachsenen Kinder versuchen die Beziehung zu kitten.

Das lang verheiratete Ehepaar Adam und Mary braucht sich keine Sorgen mehr machen. Bis der Architekt in seinem Büro eine Auszeichnung für sein Lebenswerk erhält und die im Ruhestand lebende Lehrerin nach einem Gedächtnisaussetzer Angst vor Alzheimer bekommt. Beides wirkt wie ein Schock: Plötzlich werden sich beide bewusst, längst die 60 passiert zu haben. Während Adam sein Alter fortan leugnet, versucht sich Mary darin einzurichten - was ihre Ehe sprengt. Ihre drei erwachsenen Kinder versuchen die Beziehung zu kitten.

Ein reifes Ehepaar versucht, mit einer späten Krise durch das Älterwerden zurechtzukommen. Tragikomische Geschichte mit Isabella Rossellini und William Hurt von Constantin Costa-Gavras‘ Tochter Julie.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Julie Gavras
Produzent
  • Sidonie Dumas,
  • Sylvie Pialat,
  • Bertrand Faivre
Darsteller
  • William Hurt,
  • Isabella Rossellini,
  • Arta Dobroshi,
  • Luke Treadaway,
  • Hugo Speer,
  • Joanna Lumley,
  • Doreen Mantle,
  • Aidan McArdle,
  • Kate Ashfield,
  • Leslie Phillips,
  • Sir Simon Callow,
  • Sushil Chudasama,
  • Nicholas Farrell,
  • Ryan Quartley,
  • Joanna Bobin,
  • Iona Warne
Drehbuch
  • Julie Gavras,
  • Olivier Dazat
Musik
  • Sodi Marciszewer
Kamera
  • Nathalie Durand
Schnitt
  • Pierre Haberer
Casting
  • Kahleen Crawford

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Während Costa Gavras´ Tochter Julie in ihrem Regiedebüt "Fidel war schuld" noch eine rein kindliche Perspektive wählte, porträtiert sie in ihrem sechs Jahre später entstandenen, zweiten Film "Late Bloomers" die langsam bröckelnde Beziehung eines zuvor glücklichen, älteren Paares. Der Ausgangspunkt für das Projekt bestand in einer Ehrung ihres Vaters für sein Lebenswerk, was gleichzeitig Anlass für nachdenkliche Momente bot. Julie Gavras betrachtet dies als zweischneidiges Schwert, denn einerseits findet eine anerkennende Auseinandersetzung mit dem bisherigen Schaffen statt. Andererseits wirkt eine Retrospektive oder ein Preis für ein Oeuvre wie ein endgültiger Abschluss, als könne ein Künstler nun nicht mehr mit jüngeren Kollegen mithalten.

      So steht ebenfalls die Auszeichnung des erfolgreichen Architekten Adam zu Beginn der melancholischen Chronik einer Ehekrise, denn nach einer solchen Krönung kann es eigentlich nur noch abwärts gehen. Adam befürchtet, nicht mehr im Trend zu liegen und zum alten Eisen zu gehören. Von sicheren Projekten will er fortan nichts mehr wissen. Stattdessen umgibt sich der Spezialist für Flughäfen mit einem jungen Team, bewegt sich auf finanziell unsicherem Terrain, kleidet sich modern und reagiert geschmeichelt auf die Avancen einer jungen Kollegin. Seine Frau Mary durchläuft einen ähnlich schwierigen Prozess. Beim Gymnastikkurs in einem Schwimmbad kann die Italienerin mit jüngeren Sportlerinnen schnell nicht mehr mithalten, während die Mitarbeit in einer karitativen Organisation sie eher unterfordert und verärgert.

      Man merkt es dem warmherzigen, mit viel Ironie geschilderten Familienporträt an, dass Gravas Details aus dem eigenen Erfahrungsschatz einfließen lässt. Sämtliche Charaktere zeichnet sie mit reichlich Mitgefühl und verzichtet auf reine Schuldzuweisungen. Dass die Französin die Handlung nach London verlegt, sorgt für eine distanzierte, mitunter bissige Sicht auf die Schwierigkeiten des Zusammenlebens, wobei klar komponierte Bildkompositionen den Humor der Inszenierung unterstützen. Natürlich hilft die Besetzung einiger Nebenrollen mit versierten Komödianten wie Simon Callow („Vier Hochzeiten und ein Todesfall“) als Adams Kollege mit Casanova-Komplex oder Joanna Lumley („Absolutly Fabulous“) als Marys sarkastische Freundin. Davon abgesehen gehört es zu Gavras’ Meisterschaft, Nebenfiguren mit wenigen Strichen trefflich zu skizzieren.

      "Late Bloomers" mit dem ideal besetzten Duo Isabella Rossellini und William Hurt beweist, dass Themen wie Sex im Alter und das allmähliche Auseinaderdriften eines aufeinander eingespielten Paares Stoff für einen vielschichtigen, amüsanten Film liefert Humor und Einfühlungsvermögen bestimmen die charmante Geschichte über die Tücken des Alterns zwischen Liebe, Lust, Zweifel und der Suche nach Geborgenheit, wobei der Platz in der Gesellschaft stets neu erobert werden muss.

      Fazit: Die stilsichere Tragikomödie "Late Bloomers" über das Älterwerden glänzt dank bestens aufgelegter Darsteller.
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    2. Late Bloomers: Tragikomische Geschichte eines Paares, das versucht, mit dem Älterwerden zurande zu kommen.

      Isabella Rossellini und William Hurt in einer nachdenklichen Dramödie über die inneren Konflikte, die das Altern auslöst.

      Julie Gavras („Blame it on Fidel“), die Tochter von Politthriller-Legende Constantin Costa-Gavras, übt sich in der Disziplin der Best-Ager-Komödie, die sich doch eher wie eine Charakterstudie ausnimmt. Ihr größter Bonus sind zwei verdiente, würdevoll gereifte Schauspiel-Veteranen, die als lang verheiratetes Paar einen Altersschock erfahren, an dem sie gehörig zu knabbern haben. Denn Alter macht keineswegs weise.

      Es sind erstaunlich viele Szenen, in denen beide, jeder für sich allein, innehalten und ins Grübeln geraten, sich irritiert umschauen: Morgens aufgewacht, in den Spiegel geschaut und gemerkt, dass man alt ist. Die Welt hat sich schon ein wenig weiter gedreht und den Kontakt zur nächsten Generation - auch die eigenen drei Kinder - ist verloren gegangen, wenn auch nicht auf so rührende Art wie in „Allen geht’s gut“. Was auch daran liegt, dass das Oberschichtenpaar Adam (Hurt) und Mary (Rossellini) nur weniges offen bespricht und das meiste mit sich selbst ausmacht.

      So sind der Architekt, als er für sein Lebenswerk ausgezeichnet wird, und die im Ruhestand lebende Lehrerin plötzlich mit der sozialen Reaktion auf ihr Alter, beide haben die 60 passiert, konfrontiert. Ihre Antwort, trotz beginnendem Altersstarrsinn, differiert stark: Während Mary, getrieben von der Angst vor Alzheimer, sich altersgerecht einzurichten beginnt und Gymnastikkurse besucht, leugnet Adam die Realität und will sich mit einem Bauprojekt durch das Nachwuchsteam verjüngen. Daraus entstehen jeweils Seitensprünge und schon steht eine Scheidung im Raum - zum Entsetzen der erwachsenen Kinder, die besorgt die elterliche Ehe zu kitten versuchen.

      Der Charme dieser Best-Ager-Dramödie mit tragikomischen tatiesken Momenten, die sporadisch in einem untertourigen Rom-Com-Plot aufflackern, drückt sich vor allem in der sympathischen Musik aus, die den Umgang mit den Zumutungen des Alltags und die langsam wachsende Selbsterkenntnis begleitet. Daraus ergeben sich Konflikte, die im Ehestreit kulminieren, der so ganz ohne Lautzuwerden abläuft. Dieses Unauffällige, Zurückhaltende ist der inszenatorische Clou eines gegen klischeehafte Figuren nicht ganz gefeiten Beitrags zur einsetzen Lebensveränderung. Auf die Zielgruppe ist die augenzwinkernd und gelassen vorgetragene Ü60-Perspektive präzise zugeschnitten. tk.
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