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Mary Reilly

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Mary Reilly: Moderne, tiefdunkle Jekyll-und-Hyde-Geschichte von Stephen Frears.

Poster Mary Reilly

Mary Reilly

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  • Kinostart: 25.04.1996
  • Dauer: 108 Min
  • Genre: Drama
  • FSK: ab 16
  • Produktionsland: USA
  • Filmverleih: Columbia Tristar

Handlung und Hintergrund

In Diensten des Wissenschaftlers Dr. Jekyll erlebt die stille Hausmagd Mary Reilly, wie dessen brutaler „Assistent“ Mr. Hyde mehr und mehr an Einfluß gewinnt. Während der zurückhaltende Doktor sich in seiner Liebe zu ihr nicht offenbaren kann, ist Mary Reilly zunehmend von seinem mörderischen Alter ego fasziniert. Zu spät erkennt sie, daß beide Männer demselben Menschen entstammen.

Um vor den gewalttätigen Übergriffen ihres trunksüchtigen Vaters sicher zu sein, tritt Mary Reilly in den Dienst des Wissenschaftlers Dr. Jekyll. Routiniert erledigt das stille Mädchen ihre alltäglichen Pflichten in dem herrschaftlichen Haus. Als jedoch Jekylls neuer Assistent Mr. Hyde eintrifft, erwacht Mary zu neuem Leben. Je mächtiger der bösartige Hyde in Erscheinung tritt, desto mehr fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Schließlich erfährt Mary das schreckliche Geheimnis, das hinter Jekylls heimlichen Experimenten steckt…

Mary Reilly ist die Haushälterin von Dr. Jekyll, die in den Bann seines bösen Alter ego, Mr. Hyde, gerät. Jekyll-und-Hyde-Story, die sich auf die psychologischen Aspekte konzentriert. Prominent besetzt.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Stephen Frears
Produzent
  • Lynn Pleshette,
  • Ned Tanen,
  • Nancy Graham Tanen,
  • Norma Heyman
Darsteller
  • Julia Roberts,
  • John Malkovich,
  • Michael Gambon,
  • Glenn Close,
  • Michael Sheen,
  • Ciarán Hinds,
  • George Cole,
  • Kathy Staff,
  • Bronagh Gallagher,
  • Linda Bassett,
  • Henry Goodman,
  • Sasha Hanau
Drehbuch
  • Christopher Hampton
Musik
  • George Fenton
Kamera
  • Philippe Rousselot
Schnitt
  • Lesley Walker

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
3 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Mary Reilly: Moderne, tiefdunkle Jekyll-und-Hyde-Geschichte von Stephen Frears.

    Vom scharfen, gesellschaftskritischen Humor des britischen Regisseurs Stephen Frears („Gefährliche Liebschaften“) ist in seiner Verfilmung der Jekyll-und-Hyde-Geschichte nicht viel zu spüren: „Mary Reilly“ ist trotz eines klassischen gotischen Looks weniger ein Horrorfilm als ein psychologisches Drama um Schuld und Unterdrückung, dessen Düsternis und Strenge zwar einerseits für dichteste Atmosphäre sorgen, andererseits mit ihrem Gewicht reichlich auf den Film drücken.

    Von der ersten Einstellung an läßt Frears keinen Zweifel, daß er mit „Mary Reilly“ keinen visuellen Lichterzug ins Reich des Kostümfilms vorhat, sondern sich zu einer Nachtwanderung durchs grimmige viktorianische England aufmacht. Im Hause des wohlhabenden Dr. Henry Jekyll (John Malkovich) läßt der eherne Gesellschaftkodex kaum einen sonnigen Moment zu. Trotz der harten Arbeit ist die stille Magd Mary Reilly (Julia Roberts) zufrieden mit ihrem Leben. Als Kind von der Mutter aus den Händen eines trunksüchtigen und gewalttätigen Vaters (der sie auch sexuell mißbraucht haben könnte) gerettet und in den Dienst der höheren Gesellschaft gegeben, ist sie neu im Haushalt des Doktors, der ihrem Interesse für Bücher mit Sympathie und Vertrauen begegnet. Jekyll kündigt dem Gesinde die Anwesenheit eines neuen Assistenten, Mr. Hyde (nochmal Malkovich), an, und je öfter und unangenehmer dieser in Erscheinung tritt, umso mehr verfällt der Forscher. Und während Jekyll unfähig ist, ihr seine längst erwachte Liebe zu offenbaren, fühlt sich Mary Reilly zu seinem animalischen Alter ego hingezogen.

    Daß sie freilich erst ganz zum Schluß und zu ihrer großen Überraschung Jekyll und Hyde als wesensgleich erkennt, verleiht dieser „Entdeckung“ ein wenig Übergewicht - zumal John Malkovich in seiner Doppelrolle zwar ganz ausgezeichnet spielt, aber eben sowohl als tragischer Doktor wie als galanter Unmensch immer ziemlich wie John Malkovich aussieht. Dabei geht es Frears im Grunde gar nicht um das geheimnisvolle Serum. Fast den ganzen Film nimmt er sich Zeit, die psychologischen Verdrängungsmechanismen der beiden Hauptfiguren auszuarbeiten, und die phantastischen Sets von Produktionsdesigner Stuart Craig, der das drohende Jekyll-Anwesen deutlich Piranesis „Carceri“ nachempfunden hat, tun ein übriges, um ihre innere wie äußere Gefangenschaft zu versinnbildlichen. War der klassische Dr. Jekyll in Robert Louis Stevensons Roman noch vom altruistischen Geist beseelt, das Böse im Menschen zu isolieren, um das Gute zur Entfaltung zu bringen, ist Frears‘ Jekyll aus einem inneren Defekt, einer „Bruchstelle in der Seele“, zur Forschung getrieben: Er sucht persönliche, sexuelle Befreiung und zwingt diese auch der jungfräulichen Mary Reilly auf. Als sich das anhaltend furchterfüllte Mädchen schließlich durchringt, Mann und Monster zu umarmen, und als Jekyll und Hyde ihren computereffektgestützten Filmtod sterben, wird dennoch nicht ganz klar, ob Mary Reilly nun Erlösung gefunden hat oder nicht.

    Mit dunklen, unbehaglichen Bildern, eingefangen von Philippe Rousselots lauernder Kamera, und einem brütenden Soundtrack schafft Frears eine überwältigend bedrohliche Atmosphäre, in der eine zarte Julia Roberts und ein (mord)lüsterner John Malkovich sich als Schöne und Biest gegenüberstehen. Eine an sich auch für weibliche Zuschauer höchst attraktive Paarung von Schauspielern und Thema. Ob „Mary Reilly“ freilich vor lauter Dunkelheit Licht an der Kinokasse sieht, wird von einem sorgfältigen, zielgerichteten Marketing abhängen: Genrefans werden den Horror vermissen, anderen wiederum mag der Film schlicht zu düster sein. evo.
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