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Mein Vater

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Mein Vater: Jochen nimmt seinen an Alzheimer erkrankten Vater Richard zu sich ins gerade bezogene Eigenheim, was für die Familie bald zu einer Zerreißprobe wird.

Poster

Mein Vater

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Andreas Kleinert
Produzent
  • Sonja Goslicki
Darsteller
  • Klaus J. Behrendt,
  • Götz George,
  • Ulrike Krumbiegel,
  • Sergej Moya,
  • Christine Schorn,
  • Cornelia Schmaus
Drehbuch
  • Dr. Karl-Heinz Käfer
Musik
  • Andreas Hoge
Kamera
  • Johann Feindt
Schnitt
  • Gisela Zick
Casting
  • Anja Dihrberg

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,7
9 Bewertungen
5Sterne
 
(7)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

Kritikerrezensionen

  • Mein Vater: Jochen nimmt seinen an Alzheimer erkrankten Vater Richard zu sich ins gerade bezogene Eigenheim, was für die Familie bald zu einer Zerreißprobe wird.

    Es gibt diverse böse Scherze über die Alzheimer-Krankheit („Man lernt jeden Tag neue Menschen kennen“); nach diesem Film wird man sich schwer tun, weiter darüber zu lachen. Götz George spielt in „Mein Vater“ einen Busfahrer Anfang sechzig, dessen Zustand sich innerhalb kurzer Zeit rapide verschlechtert. Zunächst lässt er bloß ein paar Haltestellen aus, dann, nach seiner Entlassung, findet er nicht mehr heim. Zigaretten und Tageszeitungen bewahrt er im Kühlschrank auf („Da bleiben die Nachrichten länger frisch“), Wurst und Käse liegen draußen. Weil Richard Esser also ganz offensichtlich nicht mehr allein leben kann, nehmen ihn sein Sohn (Klaus J. Behrendt) und dessen Frau (Ulrike Krumbiegel) zu sich. Damit aber kommt es zu neuen Problemen: Esser senior entwickelt neben der Vergesslichkeit nun auch Trotz und Bosheit, bezichtigt die Schwiegertochter regelmäßig des Diebstahls und wird gewalttätig. Außerdem sind die Essers auf beide Gehälter angewiesen, um ihr neugebautes Haus abbezahlen zu können. Vater Richard aber braucht Betreuung rund um die Uhr; fast zwangsläufig kommt es zur Krise zwischen dem Ehepaar.

    Nach einem Drehbuch von Karl-Heinz Käfer erzählt Regisseur Andres Kleinert („Klemperer“) die ergreifende Geschichte mit einer schonungslosen Ehrlichkeit, die fast schon brutal ist. Erschüttert wird man Zeuge, wie sich ein liebenswerter älterer Herr binnen weniger Filmminuten zu einem Wesen verändert, das bei aller Hilflosigkeit und Kindlichkeit dennoch unverkennbare Züge eines Monsters trägt. Götz George, erst wenige Wochen zuvor noch als Schimanski zwar ruhiger geworden, aber immer noch äußerst vital, spielt den Verfall Richard Essers beklemmend gut. Am stärksten ist George (wie stets), wenn er nicht poltert, sondern bloß guckt. In einer der intensivsten Szenen des Films, als Jochen den Vater im Pflegeheim abgibt, wirft Richard seinem Sohn einen Blick von geradezu grenzenloser Traurigkeit nach. Zum Ausgleich gibt es immer wieder Momente von rührender Komik („Es hat in mein Bett geregnet“, beschwert sich der mittlerweile „undichte“ Vater einmal).

    Nicht minder eindrucksvoll ist Behrendt als Sohn, der dem immensen Druck nicht standhält. Äußerst mutig ist etwa der Moment, als Jochen in seiner Hilflosigkeit hemmungslos auf den Vater einschlägt, nachdem der sich im Bad eingeschlossen hat und in Panik ausgebrochen ist. Großen Anteil an der Wirkung des Films hat auch die Bildgestaltung von Johann Feindt, der die Normalität zunächst in schwarzweiß zeigt und dann zu Farbe wechselt, die er dem Film dann aber konsequent wieder austreibt. tpg.
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