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Poem

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Poem: Filmische Umsetzung von 19 Gedichten deutschsprachiger Lyriker.

Poster

Poem

Handlung und Hintergrund

Die Lyrik geht ins Kino: Ein junger Mann trägt einen alten auf dem Rücken durch die Landschaft - Synonym für Vergangenheit und Last des Lebens, die jeder von uns mit sich herum trägt, ob er mag oder nicht. Gefühle und Emotionen sind vergänglich wie Staub im Wind, einsam kann man auch zu zweit sein, das Glück ist ein verhexter Ort, und alles, was letztlich bleibt, ist Asche.

19 Gedichte deutschsprachiger Lyriker, von Goethe über Hesse, Kästner und Heine bis zu Heiner Müller, werden in 19 aneinandergereihten Bildergeschichten von prominenten Darstellern wie Klaus Maria Brandauer, Jürgen Vogel oder Anna Thalbach dargeboten.

19 Gedichte deutschsprachiger Lyriker werden in 19 aneinandergereihten Bildergeschichten - gedreht am Strand von Rio, am Fuß des Himalaya, in Island, zu den Osterprozessionen in Spanien und in Berlin - von Schauspielern wie Richy Müller, Meret Becker, Jürgen Vogel oder Klaus Maria Brandauer rezitiert.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Ralf Schmerberg
Produzent
  • Sigrid Maier-Schönung
Darsteller
  • Jürgen Vogel,
  • Anna Böttcher,
  • Herman van Veen,
  • David Bennent,
  • Klaus Maria Brandauer,
  • Birgit Stein,
  • Smudo,
  • Carmen Simone Birk,
  • Luise Rainer,
  • Greta Davila-Schmerberg,
  • Meret Becker,
  • John Gasman,
  • Larry Gasman,
  • Marcia Haydée
Drehbuch
  • Antonia Keinz
Kamera
  • Robby Müller,
  • Ralf Schmerberg,
  • Franz Lustig,
  • Neelesha Bartel,
  • Tom Henze,
  • Darius Khondji,
  • Ana Davila,
  • Jörg Schmidt-Reitwein,
  • Ali Gözkaya,
  • Jo Molitoris,
  • Nicola Pecorini,
  • Daniel Gottschalk
Schnitt
  • Rick Waller
Casting
  • Ana Davila

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
8 Bewertungen
5Sterne
 
(4)
4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Poem: Filmische Umsetzung von 19 Gedichten deutschsprachiger Lyriker.

    Ralf Schmerberg traut sich was: Mit „Poem“ hat er nach eigenem Bekunden für sich das Wort entdeckt. Texte von Hermann Hesse über Heiner Müller bis Johann Wolfgang von Goethe bilden die Folie für einen manchmal surrealen Trip für Kopf und Seele, vorgetragen von verschiedenen Schauspielern, eingebettet in teilweise magischen und verstörenden Bildergeschichten.

    Zu Anfang und Ende ein junger Mann, der seinen alten Vater in einem Holzgestell auf dem Rücken durch eine weite Landschaft schleppt. Sinnbild für die Last des Lebens und der Vergangenheit, die jeder auf seinen Schultern trägt, für gute und schlechte Erfahrungen, von denen wir uns nicht befreien können, die unser Handeln determinieren. Die Autoren Schmerberg und Antonia Keinz wählten ganz subjektiv 19 Gedichte aus, die etwas in ihnen ausgelöst haben und hoffentlich auch beim Betrachter mehr als nur die Schaulust befriedigen. Die Macht der Poesie umkreist die Hilflosigkeit der Menschen in ihren Gefühlen.

    Wenn Schauspieler Richy Müller den unvergesslichen Theatermenschen Heiner Müller mit „Ich kann dir die Welt nicht zu Füßen legen“ rezitiert, brennt erst ein Brautkleid samt puppigem Kleiderständer, dann frisst sich das Feuer hungrig durch die stramm wie Soldaten aufgereihten weißen Gewänder - eine Allegorie auf die Unmöglichkeit von Liebe, aber auch auf deren zerstörerische Kraft, was bleibt sind erloschene Emotionen, Asche.

    Das Spektrum reicht vom leicht heiter-manierierten Auftritt Meret Beckers im Hebbel-Theater in Berlin in Mascha Kalékos „Sozusagen grundlos vergnügt“ oder einer reichlich trivialen Alltagsinszenierung mit Jürgen Vogel und Anna Böttcher nach Ingeborg Bachmanns „Nach grauen Tagen“ bis zu einem grandiosen Klaus Maria Brandauer, der als Heinrich Heines „Der Schiffbrüchige“ klagt „Hoffnung und Liebe! Alles zertrümmert“, hart ausgeleuchtet in schwarz-weiß von Robby Müller. Schon wegen der fotografischen Extravaganz ein Erlebnis.

    Natürlich darf auch Erich Kästner bei dieser literarischen Tour de force nicht fehlen. Anna Thalbach spricht „Kleines Solo“, und wenn sie drei mal den Refrain wiederholt und die schlimme Einsamkeit zu zweit beschreibt, das Glück als „verhexten Ort“, da kriegen wir zwar eine Gänsehaut, aber gleichzeitig auch eine unbändige Lust, uns mal wieder mit deutscher Literatur und deutschen Gedichten zu beschäftigen. Nicht als Schüler, der eine pädagogische Aufforderung um die Ohren gehauen bekommt, sondern aus Neugier und Wonne an der Fantasie.

    „Poem“ ist ein „Kunstfilm“, eine Hommage an deutsche Liebeslyrik, verwebt Assoziationen an ein flüchtiges Wort, an eine fast vergessene Zeile oder an suggestive Sprachmalerei. Der Zuschauer wird „sein“ Lieblingspoem genießen. Keine Kino-Hausmannskost, sondern eine exquisite Speise für den Kino-Gourmet. mk.
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