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Revanche

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Revanche: Abseits der Konventionen erzählte Meditation über Schuld und Sühne.

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Handlung und Hintergrund

Ex-Knacki Alex (Johannes Krisch) arbeitet im Rotlichtmilieu und träumt davon, mit der ukrainischen Prostituierten Tamara (Irina Potapenko) ein neues Leben anzufangen. Ein Banküberfall soll Schulden tilgen und die Reise gen Süden ermöglichen. Aber Tamara wird auf der Flucht erschossen - unabsichtlich von dem zufällig anwesenden Polizisten Robert (Andreas Lust). Alex flieht auf den Hof seines greisen Vaters und entdeckt, dass Robert ganz in der Nähe wohnt.

Eine Meditation über Schuld und Sühne vermittelt der Österreicher Götz Spielmann („Antares„) auf unkonventionellem Wege. Sein minimalistisches und grimmiges Selbstjustiz-Drama birgt viel Thrill und Emotionen. Die ungeschminkte Darstellung der Wiener Halbwelt kennt keine Helden.

Ex-Knacki Alex will mit der ukrainischen Prostituierten Tamara raus aus dem Rotlichtmilieu. Ein Banküberfall soll das nötige Geld abwerfen. Doch auf der Flucht wird Tamara erschossen - aus Versehen vom zufällig anwesenden Polizisten Robert. Alex taucht auf dem Hof seines Vaters unter und entdeckt, dass Robert ganz in der Nähe wohnt. Er schmiedet Rachepläne.

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Ex-Knacki Alex will mit der ukrainischen Prostituierten Tamara raus aus dem Rotlichtmilieu. Ein Banküberfall soll das nötige Geld abwerfen, ein neues Leben in einem neuen Umfeld starten zu können. Doch auf der Flucht wird Tamara erschossen - aus Versehen vom zufällig anwesenden Polizisten Robert. Alex taucht auf dem Hof seines Vaters unter und entdeckt, dass Robert ganz in der Nähe wohnt. Er schmiedet Rachepläne. Er will es dem Mann nun heimzahlen, der ihm die Hoffnung auf die Zukunft genommen hat.

Bei einem Banküberfall erschießt ein Polizist aus Versehen die Freundin eines Exknackis, der daraufhin Rachepläne schmiedet. Mehrfach ausgezeichnetes Selbstjustiz-Drama des österreichischen Regisseurs Götz Spielmann („Antares“).

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Götz Spielmann
Darsteller
  • Irina Potapenko,
  • Ursula Strauss,
  • Andreas Lust,
  • Johannes Krisch,
  • Hanno Pöschl,
  • Hannes Thanheiser
Drehbuch
  • Götz Spielmann
Kamera
  • Martin Gschlacht
Schnitt
  • Karina Ressler

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. „Weißt, was dein Problem is? Du bist zu weich. Möchtest hart sein, aber bist weich!“ Das sagt der Puffbesitzer zu Alex, dem Mädchen für alles. Und der hat wirklich eine Schwachstelle: das ukrainische Freudenmädchen Tamara, mit der er liiert ist, heimlich, der der Chef Avancen macht („Magst mir aan blosn? Des würd mi jetzt arg freun.“), mit der Alex flieht und einen Banküberfall plant. Und die dabei umkommt, vom Polizisten Robert auf der Flucht erschossen, obwohl der nur auf die Reifen gezielt hat.

      Nach einer Stunde, nach dem Banküberfall, nach dem Trauerfall, wechselt der Film von Wien aufs Land, vom Rotlichtmilieu in die betuliche bäuerliche Umgebung, dort, wo Alex herkommt. Wo die einfachen Menschen wohnen mit ihren einfachen Ansichten, wo es geradlinig und schlicht zugeht, wo nicht viel geredet wird. Wo Alex’ Opa, der alte Hausner, wohnt, der schon lange Witwer ist, allein auf dem kleinen Hof mit den fünf Kühen wohnt und seiner Frau nachtrauert: „Allein die ganze Arbeit machen, des is scho a Elend“. Und wo in einem kinderlosen Bungalow Robert und seine Frau wohnen. An dem sich Alex für den Mord an Tamara rächen will.

      In der ersten Hälfte werden die Zahnräder gezeigt, die einzelnen Elemente des Filmmechanismus, die dann unerbittlich ineinandergreifen, das Räderwerk der sturen Typen, die ihren Weg gehen zu müssen glauben. Wo sich zunächst die verschiedenen Figuren, die verschiedenen Geschichten nebeneinander abzuspielen scheinen, da verzahnen sie sich immer mehr ineinander, in einer schicksalhaften Bewegung, die nur eine Richtung zu kennen scheint. Langsam erzählt das der Film, aber stetig, im gleichförmigen Rhythmus des Unausweichlichen, der für sich gefangen nimmt.

      Und wie wunderbar knorrig, wie genau diese Welt des Ländlichen gezeichnet ist, wo man nicht viel Worte macht, wo man direkt ist und weiß, dass der Hergott schon verstehen wird, was sein muss. Wo auch in einem einfachen Kopf irgendwann ein anderer Weg der Revanche sich aufzeigt, der auch Alex’ Charakter entgegenkommt: er ist zwar stur, aber eben auch weich.

      Fazit: Einen so klaren, lakonischen Blick auf soziale Realitäten in Verbindung mit einem spannenden Plot und pointierten Dialogen: Das kriegen derzeit nur die Österreicher hin.
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    2. Revanche: Abseits der Konventionen erzählte Meditation über Schuld und Sühne.

      Abseits aller Konventionen entwickelt Götz Spielmann („Antares“) eine Meditation über Schuld und Rache. Der Arthousekino-Verband prämierte das Werk als besten europäischen Film.

      Statt Selbstjustiz als Thriller auszuschlachten, bürstet der Österreicher Spielmann seine spröde Studie gegen den Trend reißerischer Rächerfilme aus Übersee. Pate standen die gnadenlosen Exerzitien von Landsmann Ulrich Seidl („Import Export“), der Sozialrealismus der Dardenne-Brüder („L‘ enfant - Das Kind“) - und der russische Weltliterat Fjodor Dostojewski („Schuld und Sühne“). Nach eigenem Drehbuch schuf Spielmann einen Film über das Töten, einschließlich der Seelenqualen, welche die - unabsichtlich begangene - Tat auslöst.

      Das teilt die Geschichte in zwei Hälften. Die erste widmet sich mit trister Hinterhof-Ästhetik und präziser Milieuschilderung dem Ex-Knacki Alex (Johannes Krisch), der als Handlanger des Wiener Zuhälters Konecny (eklig: Hanno Pöschl) in dessen Rotlicht-Betrieb arbeitet und heimlich mit der ukrainischen Prostituierten Tamara (Irina Potapenko) von einer besseren Zukunft träumt. Als ein reicher Kunde sie misshandelt, flieht Alex mit ihr und will noch nebenbei eine Bank überfallen, um ihre Schulden loszuwerden. Es wird die Coensche Chronik eines angekündigten Unglücks - abzüglich jeder Ironie. Die Tragödie nimmt ihren Lauf, als der zufällig anwesende Polizist Robert (Andreas Lust) auf den Fluchtwagen schießt und Tamara tödlich verwundet - fahrlässige Tötung. Damit beginnt die zweite Filmhälfte: Alex taucht auf dem Hof seines gerade verwitweten Vaters unter, wo er den Schmerz des Verlusts betäuben will, aber nicht kann. Bis er merkt, dass Susanne (Ursula Strauss) die Frau des in der Nähe wohnenden Polizisten ist, dessen Schuldgefühle ihn zerfressen. Alex will Rache.

      Äußerlich unspektakulär gibt sich Spielmanns glaubwürdiger Versuch über Männergewalt und die Verstrickung des Schicksals. Aber unter der Oberfläche brodelt es gewaltig, auch wenn (mindestens) zwei einsame Wölfe mit sich im Stillen ringen statt ihre Qualen mitzuteilen. Zwei Verlierer, einer aus der Unterschicht, der andere aus dem Mittelstandsmief, sehen ihren Lebenstraum platzen und haben in dieser bitteren Welt wenig zu lachen. Nur einer Frau gelingt es, an den Gefühlspanzern zu kratzen. Explizite Sexszenen, die schonungslose Darstellung der Halbwelt und ein ausgeprägter Mangel an Identifikationsfiguren werden Schöngeister vertreiben. Doch damit verpassen sie ein ungeschminktes Minimalisten-Drama von nachgerade hinterhältiger Wucht.

      tk.
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