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Schreibe mir - Postkarten nach Copacabana

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Schreibe mir - Postkarten nach Copacabana: Berührende Coming-of-Age-Story und prächtig bebilderte Tragikomödie voller Magie und bayerisch-bolivianischer Überraschungen.

Poster

Schreibe mir - Postkarten nach Copacabana

Handlung und Hintergrund

Im bolivianischen Dorf Copacabana am Ufer des Titicaca-Sees wohnt die 14-jährige Alfonsina mit ihrer Mutter, der Witwe Rosa, die als Stewardess ständig unterwegs ist, und ihrer Großmutter Elena, die einst mit einem Bayern verheiratet war. Auch Alfonsina träumt von fernen Ländern, die sie nur von Postkarten der Touristen kennt. Zufällig begegnet sie einem Münchner Studenten und Alfonsina scheint das gleiche Schicksal wie ihre Oma zu ereilen. Damals war ein junger Mann namens Alois plötzlich aufgetaucht, um das Herz von Elena zu gewinnen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Thomas Kronthaler
Produzent
  • Paolo Agazzi,
  • Alena Rimbach,
  • Herbert Rimbach
Darsteller
  • Friedrich Mücke,
  • Carla Ortiz,
  • Júlia Hernández Fortunato,
  • Agar Delos,
  • Florian Brückner,
  • Luis Bredow,
  • Sarah Sophia Meyer
Drehbuch
  • Stefanie Kremser
Musik
  • Martin Unterberger
Kamera
  • Christoph Oefelein
Schnitt
  • Melanie Werwie
Buchvorlage
  • Stefanie Kremser

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,8
4 Bewertungen
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. „Schreibe mir – Postkarten nach Copacabana“ ist nach „Die Scheinheiligen“ der zweite Kinofilm des bayerischen Regisseurs Thomas Kronthaler. Die Drehbuchautorin Stefanie Kremser adaptierte ihren eigenen Roman „Postkarte aus Copacabana“. Die fantasievolle Geschichte über echte und geträumte Liebe im Leben dreier bolivianischer Frauen ist originell als Sommermärchen inszeniert.

      Zu Beginn verabschiedet sich ein junger Bayer in Lederhose und Strickjacke von seinen Dorffreunden und steigt in einen Alpensee. Er durchschreitet ihn, um irgendwann aus einem viel größeren Gewässer an Land zu gehen und festzustellen: „Passt!“ Dieser Alois, den in seinen jungen Jahren Florian Brückner spielt, verguckt sich sofort in die hübsche Elena. Die Apothekerstochter heiratet ihn und erzählt noch viele Jahre nach seinem Tod der Enkelin, dass der Schutzgott des Titicaca-Sees Alois nach Copacabana geleitete. Götter und Schutzheilige spielen hier eine große Rolle, wie Kronthaler in teils witzigen, teils dokumentarisch anmutenden Szenen schildert.

      Die jugendliche Alfonsina und ihre Freundin Tere träumen von der großen weiten Welt und bitten Touristen, ihnen aus der Ferne Postkarten zu schicken. Die Wände in Alfonsinas Zimmer sind schon voller Karten. Als dann der Münchner Daniel mit seiner Strickjacke im Trachtenlook in den Ort kommt, gerät Alfonsina ins Schwärmen, weil der junge Mann wie aus den Geschichten der Großmutter entsprungen scheint.

      In stimmungsvollen, verträumten Szenen aus Alfonsinas Alltag im Haus der Großmutter, die Pfeife raucht und in der Hängematte liegt, Ansichten in Postkartenschönheit vom Titicaca-See und Rückblenden aus der Jugend von Alois und Elena werden die Sehnsüchte der Frauen aus drei Generationen geschildert. Während die Großmutter die Erfüllung in der Liebe fand, hat die Schwiegertochter Rosa nach dem Tod ihres Mannes wenig Glück. Besonders an ihrem Schicksal zeigt Stefanie Kremser die Unfreiheit der Frauen in dieser vom Machismo deutlich geprägten Gegend.

      Enkelin Alfonsina, ernst, ruhig und doch ausdrucksstark gespielt von der spanischen Newcomerin Julia Hernandez, versucht sich aus all diesen Zutaten einen eigenen Reim auf die Liebe und die Gestalt des Traumprinzen zu machen. In Fantasyeinlagen erscheint auch Alois immer wieder, als alter Mann, der lächelnd das Geschehen beobachtet. Kronthalers Film ist hübsch gemacht und mutet realistisch an, was die Gefühlswelt der drei Frauen angeht. Aber das Hin und Her zwischen Unterwasser-Fantasien, Rückblenden und Gegenwart wirkt auch etwas unschlüssig und die Geschichte insgesamt nicht genügend auf den Punkt gebracht.

      Fazit: Fantasievolle Geschichte über ein bolivianisches Mädchen am Titicaca-See, dessen Opa aus dem fernen Bayern kam.
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    2. Schreibe mir - Postkarten nach Copacabana: Berührende Coming-of-Age-Story und prächtig bebilderte Tragikomödie voller Magie und bayerisch-bolivianischer Überraschungen.

      Thomas Kronthalers berührende Coming-of-Age-Story ist vor allem auch eine prächtig bebilderte Tragikomödie voller Magie und bayerisch-bolivianischer Überraschungen.

      Vor rund acht Jahren landete der gelernte Werkzeugmacher Thomas Kronthaler mit seinem HFF-Abschlussfilm „Die Scheinheiligen“ einen kleinen Überraschungserfolg. Könnte man diesen etwas anderen Heimatfilm als sein Gesellenstück bezeichnen, so hat der gebürtige Oberbayer, der in den vergangenen Jahren als Regisseur der Serie „Die Rosenheim-Cops“ sein Handwerk verfeinerte, nun sein Meisterwerk abgeliefert. Auch wenn der etwas sperrige Titel es auf den ersten Blick nicht vermuten lässt - hinter „Schreibe mir - Postkarten nach Copacabana“ verbirgt sich ein poetisches, märchenhaftes und auch komisches Drei-Frauen-Generationen-Porträt, das von Sehnsucht und Liebe, Fernweh und merkwürdigen magischen Verbindungen handelt.

      Im Zentrum des Geschehens steht nicht etwa die berühmte Copacabana in Brasiliens heimlicher Hauptstadt Rio de Janeiro, sondern ein gottverlassenes bolivianisches Kaff gleichen Namens in 4000 Metern Höhe am Ufer des Titicaca-Sees. Dort wohnt die 14-jährige Alfonsina gemeinsam mit ihrer Mutter, der Witwe Rosa, die als Stewardess ständig unterwegs ist, und ihrer Großmutter Elena, die einst mit einem Bayern verheiratet war. Auch Alfonsina träumt von fernen Ländern, will andere Kontinente bereisen, die sie bisher nur von Postkarten der Touristen kennt. Da begegnet ihr per Zufall ein adretter Münchner Student, und Alfonsina scheint genau das zu erleben, was damals ihrer Oma geschah. Denn die Legende will es, dass vor vielen Jahren ein junger Mann namens Alois in einen oberbayerischen See tauchte und an den Gestaden des Titicaca-Sees wieder herauskam, um dort das Herz von Elena zu gewinnen. Doch bis es soweit ist, erfahren wir einiges über südamerikanische Telenovelas („Flügelschlag der Leidenschaft“), betrügerische Hotelbesitzer, indianische Schutzheilige und andere Kuriositäten.

      Dem Titel entsprechend hat Kronthaler seinen Film, der vor allem auch eine bittersüße Coming-of-Age-Geschichte ist und auf dem Drehbuch der Romanautorin Stefanie Kremser („Postkarte aus Copacabana“) basiert, in pittoreske Postkarten-Bilder getaucht - farbenprächtig bei Dekor und Kostümen, grandios bei den Landschaftsaufnahmen der majestätischen Anden. Der Culture-Clash fällt bei Kronthaler dagegen sanft aus. Zwar muten Semmelknödel, Lederhosen und Begriffe wie „Passt scho“ aus indianischem Munde seltsam bizarr an, doch in Sachen Heiligenverehrung und Brauchtum, Tracht und (Blas-)Musik werden auch erstaunlich viele Parallelen zwischen Bayern und Bolivien festgemacht. Und am Ende verlässt man trotz Trauer, Tod und so manch anderer Tragödie beschwingt, betört und verzaubert den Kinosaal und hofft, der Regisseur möge noch viele weitere kleine Meisterwerke folgen lassen. lasso.
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