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Schussangst

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Schussangst: Preisgekrönter deutscher Thriller über einen Kriegsdienstverweigerer, der aus Liebe zum Gewalttäter wird.

Poster

Schussangst

Handlung und Hintergrund

Lukas (Fabian Hinrichs) hat den Wehrdienst verweigert und fährt jetzt in Hamburg „Essen auf Rädern“ aus. Eines Tages macht er im Bus die Bekanntschaft der hübschen Isabella (Lavinia Wilson), indem diese ihm einen Zettel zusteckt, auf dem sie um Hilfe bittet. Nach und nach kommen beide einander näher und Lukas erfährt von Isabellas wenig glücklicher Partnerschaft mit dem Motivationstrainer Romberg (Johan Leysen). Je mehr Lukas über die beiden erfährt, desto mehr reift in dem Pazifisten die Ahnung, dass hier nur mehr Gewalt helfen kann.

Der „poetische Thriller“ des georgischen Regisseurs Dito Tsintsadze („Lost Killers„) wird von ausländischen Rezensenten bereits als „german ‚Taxi Driver‚“ apostrophiert. Ausgezeichnet mit dem Preis für den Besten Film beim Festival von San Sebastian.

Kriegsdienstverweigerer Lukas absolviert seinen Zivildienst in Hamburg und liefert „Essen auf Rädern“ aus. Eines Tages erhält er einen Hilferuf von einer mysteriösen jungen Frau: Isabella sucht nach einem Ausweg aus ihrer ausgesprochen schwierigen Beziehung. Als Lukas sich in sie verliebt, wird er selbst ungewollt zum Gewalttäter - und sein Leben gerät völlig aus den Fugen.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Dito Tsintsadze
Produzent
  • Christine Ruppert
Darsteller
  • Fabian Hinrichs,
  • Lavinia Wilson,
  • Ingeborg Westphal,
  • Thorsten Merten,
  • Axel Prahl,
  • Christoph Waltz,
  • Lena Stolze,
  • Johan Leysen,
  • Rudolph W. Marnitz,
  • Lasha Bakradze
Drehbuch
  • Dito Tsintsadze,
  • Dirk Kurbjuweit
Musik
  • Dito Tsintsadze,
  • Gio Tsintsadze
Kamera
  • Manuel Mack
Schnitt
  • Vessela Martschewski
Buchvorlage
  • Dirk Kurbjuweit

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
1 Bewertung
5Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • Schussangst: Preisgekrönter deutscher Thriller über einen Kriegsdienstverweigerer, der aus Liebe zum Gewalttäter wird.

    Die Einsamkeit des Städters: Dito Tsintsadze fängt sie ein in diesem poetischen und rätselhaften Thriller. Eine unglückliche Liebe lässt den sonst so friedlichen Zivildienstleistenden Lukas Eiserbeck zur Waffe greifen. Die Geschichte der Stille vor dem Schuss sammelte auf Festivals Meriten wie die Goldene Muschel als Bester Film in San Sebastian (als erster deutscher Film überhaupt in der Festivalgeschichte) und den Goldenen Prometheus in Tiblisi.

    Die Entstehungsgeschichte erinnert an ein babylonisches Sprachgewirr: Der aus Georgien stammende und in Berlin lebende Regisseur Dito Tsintsadze, der für seinen ersten langen Spielfilm „On the Vierge“ 1993 den Silbernen Leoparden in Locacarno gewann und mit seinem zweiten, „Lost Killers“, sieben Jahre später nach Cannes in „Un Certain Regard“ eingeladen wurde, redete über den deutschen Roman von Dirk Kurbjuweit mit einer bulgarischen Freundin in russisch, übersetzte sich den Inhalt ins Georgische und diskutierte mit dem Autor in englisch über die Verfilmung. Das vereinfachte zwar nicht die Kommunikation, tat der Sache aber keinen Schaden.

    Tsintsadze erzählt von der Isolation des modernen Menschen, von zerstobenen Hoffnungen und brennenden Leidenschaften, vom Scheitern an sich selbst und Überleben in einer Gesellschaft, in dem jeder mutterseelenallein auf sich zurückgeworfen ist. Den jungen Lukas hat es nach Halle an der Saale verschlagen, wo er als Zivi Essen ausfährt und die seltsamsten Leute trifft. Ein besonders skurriler Zeitgenosse ist sein Nachbar, der ausgerechnet nach Nordkorea auswandern will, weil er dort mehr Gemeinschaft erwartet. Der Alte zieht die kommunistische Diktatur der deutschen Vereinzelung vor - überall ist es besser, wo wir nicht sind! Der zurückgezogen lebende und eigentlich schüchterne Wehrdienstverweigerer entspannt sich nach all den ermüdenden Begegnungen des Tages abends beim Rudern, genießt die Momente der (trügerischen) Ruhe. Als er die geheimnisvolle Isabella kennen lernt, wird sein Beschützerinstinkt geweckt und er will sie ganz für sich, bespitzelt das Mädchen eifersüchtig und mutmaßt eine inzestuöse Beziehung mit ihrem Stiefvater. Immer mehr ergreift ihn die Idee, den Nebenbuhler zu eliminieren und er besorgt sich ein Gewehr. Mit der Waffe in der Hand verwandelt sich der Pazifist in einen anderen Menschen. Als das Objekt des Hasses einen Herzinfarkt erleidet, sucht er sich ein neues Opfer.

    „Schussangst“ ist ein teilweise stilisiertes und künstliches Konstrukt, das es dem Zuschauer nicht leicht macht, dem sperrigen Handlungsfaden und seinen nicht immer nachvollziehbaren Sprüngen zu folgen. Bei der Balance zwischen surrealistischem Drama, schwarzem Humor und leiser Komik bricht manchmal grimmige Ironie durch. Für den Georgier sind Einsamkeit und unerfüllte Liebe „die Eltern der Gewalt“ und damit wandelt er auf den Spuren eines Gus van Sant und „Elephant“, auch wenn er die letzte Konsequenz offen lässt, der Mord sich primär im Kopf des Betrachters abspielt. Das nicht ganz leicht verdauliche, aber psychologisch interessante Puzzle über die Unbehaustheit der Seele sollte bei einem neugierigen Arthouse-Publikum auf positive Resonanz stoßen. mk.
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