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Vivere

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Vivere: Hervorragend fotografiertes und stark gespieltes Roadmovie um drei Frauen im Aufbruch.

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Handlung und Hintergrund

Francesca (Esther Zimmering) und Antonietta Conchiglia (Kim Schnitzer) sind Schwestern, haben aber sonst nicht viel gemein. Taxifahrerin Francesca kümmert sich mütterlich-aufopferungsvoll um den Haushalt, seit die Mutter Vater Enrico (Aykut Kayacik) verlassen hat. Teenie Antonietta ist in einer rebellischen Phase und neuerdings schwer in ihren holländischen Freund Snickers (Egbert-Jan Weeber) verschossen. Kurz vor Weihnachten brennt sie mit ihm nach Rotterdam durch. Francesca fährt ihr nach und liest dabei Gerlinde (Hannelore Elsner) auf.

Drei Frauen geben die drei unterschiedlichen Perspektiven vor, aus denen Angelina Maccarones Drama um Liebe, Verzweiflung und Pflichtgefühl besteht. Die drei verletzten Seelen kreuzen sich in dem nächtlichen Roadmovie schicksalhaft immer wieder.

Als ihre Teenie-Schwester Antonietta an Heiligabend mit ihrem holländischen Punkfreund Snickers von Köln-Pulheim nach Rotterdam durchbrennt, will Taxifahrerin Francesca sie zurückholen und stößt bei der Suche auf die eben entlassene Speditionskauffrau Gerlinde, die die Schwestern in ihren Bann zieht und ihrerseits durch die Jüngeren verändert wird.

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Als ihre Teenie-Schwester Antonietta an Heiligabend mit ihrem holländischen Punkfreund Snickers von Köln-Pulheim nach Rotterdam durchbrennt, will Taxifahrerin Francesca sie zurückholen und stößt bei der Suche auf die eben entlassene Speditionskauffrau Gerlinde. In den kommenden drei Tagen kommen sich die drei völlig unterschiedlichen Frauen auf unerwartete Weise nahe. Die Begegnung verändert jede von ihnen und lässt sie ihre bisheriges Leben von Grund auf überdenken und zu Entscheidungen kommen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Angelina Maccarone
Produzent
  • Anita Elsani
Darsteller
  • Hannelore Elsner,
  • Esther Zimmering,
  • Aykut Kayacik,
  • Nina Vorbrodt,
  • Kim Schnitzer,
  • Egbert Jan Weeber,
  • Friederike Wagner
Drehbuch
  • Angelina Maccarone
Musik
  • Jakob Hansonis,
  • Hartmut Ewert
Kamera
  • Judith Kaufmann
Schnitt
  • Bettina Böhler

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

    1. Antonietta haut von zu Hause ab nach Rotterdam, ihre Schwester Francesca fährt hinterher und liest dabei bei einem Unfall die alternde Gerlinde auf, die ihrer verflossenen Liebe nachtrauert. Angelica Maccarone teilt diese Geschichte durch drei, verfolgt erst Francesca, zeigt dann das Geschehen um Gerlinde, um dann den Fokus auf Antonietta zu legen.

      Eine Geschichte also aus drei Perspektiven, kein neuer Trick, aber reizvoll – allerdings geht in „Vivere“ damit kein Wechsel der Sichtweise einher, kein neuer Erkenntnisgewinn außer in Details, wer wen verführt oder wer wirklich Gerlindes Unfall verursacht hat. Also nicht drei Variationen, sondern dreimal das gleiche, eine Geschichte von Enge und Bedrücktheit und Verzweiflung und dem Freiwerden für das weitere Leben.

      Das ist alles ziemlich didaktisch, die Moral wird gleich mehrmals herausposaunt: Der Sinn des Lebens sei, mit seinem Leben zunächst mal überhaupt anzufangen, sonst verpasst man das meiste. Banal wie die Botschaft sind die filmischen Mittel, die mit der dramaturgischen Finesse nichts anzufangen wissen, die keine Bilder finden für die emotionalen Zustände der Figuren, und wenn, dann mit bombastischer Symbolik wie einer zuschlagenden Tür, als Gerlinde Francescas Verführungsversuch abwehrt, oder Gerlindes kleines, enges Auto mitten zwischen riesigen LKWs nach ihrer lieblosen Entlassung in den Ruhestand.

      Irgendwie geht es darum, dass jede immer irgendwie missverstanden wird, weil die anderen nicht alle Umstände kennen, es geht um die Erdrückung durch die Umwelt, es geht um starke Frauen, die ihr Leben zu meistern lernen. Francescas Triebunterdrückung als ständige Versorgerin der Schwester und des Vaters äußert sich zum Beispiel darin, dass sie im Sexchat mitmacht oder mit jedem und jeder gleich rumficken will; das ist dann nur noch plakativ.

      Richtig schlecht, nicht nur vom filmischen Handwerk, sondern vom ganzen Konzept her, wird es, wenn die Figuren plötzlich Dinge wissen (oder zumindest ahnen), die sie nicht wissen können. Allein aus Francescas mündlicher Erzählung erkennt Gerlinde Antonietta am Rotterdamer Bahnhof und weiß auch noch, dass sie schwanger ist – soll das ihre Altersweisheit ausdrücken, oder ist es nicht doch grundsätzlich so, dass den Figuren, ja dem ganzen Film ständig etwas von außen auferlegt wird, was sie nicht selbst enthalten? Bezeichnendes Detail: Der italienische Vater, ein Klischee-Jammerlappen, seit ihm vor Jahrzehnten die Frau weggelaufen ist, der der behaupteten Stärke der Frauen komparativ gegenübergestellt wird, wurde von einem Türken gespielt und dann mit aufgesetztem gefälscht wirkendem Italo-Akzent synchronisiert.

      Fazit: Eine Geschichte, die auf dreifache Weise starke Frauen porträtieren will – aber an schlechtem Handwerk und banaler Botschaft erstickt.
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    2. Vivere: Hervorragend fotografiertes und stark gespieltes Roadmovie um drei Frauen im Aufbruch.

      Hervorragend fotografiertes und stark gespieltes Roadmovie um drei Frauen im Aufbruch, die in drei Geschichten drei Gründe fürs Leben finden.

      Als ihre Teenie-Schwester Antonietta (Kim Schnitzer) an Heiligabend mit ihrem holländischen Punkfreund Snickers von Köln-Pulheim nach Rotterdam durchbrennt, will Taxifahrerin Francesca (Esther Zimmering) sie zurückholen und stößt bei der Suche auf die eben entlassene Speditionskauffrau Gerlinde (Hannelore Elsner), die die Schwestern in ihren Bann zieht und ihrerseits durch die Jüngeren verändert wird. Was sich in diesen drei Tagen ereignet, erzählt Regisseurin und Drehbuchautorin Angelina Maccarone in drei jeweils aus der Sicht von (in der Reihenfolge) Francesca, Gerlinde und Antonietta erzählten Geschichten, deren besonderer Reiz in den Schnittpunkten der Stories und den dadurch bedingten veränderten Perspektiven liegt.

      Angelina Maccarone („Verfolgt“, „Fremde Haut“) kam es eigener Aussage nach auf das Warten von Menschen an, die über den plötzlichen Aufbruch gezwungen sind, ihr Leben zu überdenken. Sie finden in der Begegnung mit den anderen Frauen den Mut, Alltagsfrust, Routine, Resignation und Desillusion („Früher oder später wird man immer verlassen.“) hinter sich zu lassen und dem Titel gemäß die entscheidenden Gründe fürs Leben („Man ist nie zu alt für die Liebe.“) zu finden. Den klaren Vorgaben entspricht der nüchterne, fast lakonische Stil, mit dem Hannelore Elsner, Esther Zimmering („Kleine Schwester“) und Kim Schnitzer („Lucy“) das Trio der im Taxi, in Punk-Club und in einem Hotel die mit knappen Dialogen zu sich findenden starken Frauen generationsüberwindend spielen.

      Von der mehrfach ausgezeichneten Kamerafrau Judith Kaufmann („Vier Minuten“) hervorragend fotografiert, gehört Maccarones größtenteils nachts spielendes Roadmovie zu den farbdramaturgisch durchdachtesten deutschen Filmen der letzten Jahre. Die Arbeit mit der Signalwirkung von Primärfarben, Schärfenwechseln und Kontrasten ist purer visueller Genuss und überwindet so auch formal die Tristesse, aus der das Trio der lebens- und liebeskranken Frauen ausbricht. Ein Roadmovie der Hoffnung. ger.
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