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Zivilprozeß

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A Civil Action: Spannender, lakonischer Justiz-Thriller nach einem authentischen Fall. Mit John Travolta.

Handlung und Hintergrund

Wegen Grundwasserverschmutzungen sind die Kinder von acht Familien an Leukämie erkrankt. Schuld haben zwei Firmen, die chemische Giftstoffe einfach ausgekippt haben. Der schmierige Anwalt Schlichtman winkt erst ab, sie anzuklagen, als er jedoch feststellt, daß die Firmen großen Konzernen gehören, wittert er das große Geld. Ohne Kosten, Mühen und Zeit zu scheuen, macht er sich ans Werk.

In einer Arbeitergemeinde sind wegen Grundwasserverschmutzungen die Kinder von acht Familien an Leukämie erkrankt. Schuld haben zwei Firmen, die chemische Giftstoffe nicht ordnungsgemäß entsorgt haben. Zunächst weigert sich der schmierige Anwalt Schlichtmann, diese anzuklagen. Doch als er feststellt, daß die Firmen großen nationalen Konzernen gehören, wittert er das große Geld. Der Fall entpuppt sich schließlich als Faß ohne Boden, der Schlichtmanns Kanzlei weit über den Rand des Bankrotts hinauszutreiben droht.

Der Anwalt Schlichtmann verklagt zwei Firmen, die die Schuld an Leukämie-Erkrankungen in einer Arbeitergemeinde tragen. Ökologischer Justiz-Thriller, in dem John Travolta die Wandlung vom schmierigen Anwalt zum Idealisten durchlebt.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Steven Zaillian
Produzent
  • David Wisnievitz,
  • Scott Rudin,
  • Robert Redford,
  • Rachel Pfeffer
Darsteller
  • John Travolta,
  • Robert Duvall,
  • Tony Shalhoub,
  • William H. Macy,
  • John Lithgow,
  • Sydney Pollack,
  • Zeljko Ivanek,
  • Bruce Norris,
  • Kathleen Quinlan,
  • Peter Jacobson
Drehbuch
  • Steven Zaillian
Musik
  • Danny Elfman
Kamera
  • Conrad Hall
Schnitt
  • Wayne Wahrman

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. "Zivilprozess" ist ein Gerichtsfilm im Stil der 70er Jahre, der versucht das Genre in die 90er zu bringen. Dies gelingt ihm leider nur auf Konfektionsebene, denn der Film mag zwar anspruchsvoll, brilliant besetzt und mit starker Story sein, kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass er aus dem Gros der soliden Hollywood-A-Produktionen nicht herausstechen kann. Das einzige, was wirklich haften bleibt, ist das Schauspiel-Duell John Travolta gegen Robert Duvall. Da ihre Rollen jedoch schon so angelegt sind, dass Duvall immer über Travolta steht, geht der Kampf deutlich zugunsten Duvalls aus, obwohl Travolta so brilliant wie in den letzten Jahren eigentlich immer spielt.

      Vor demselben Problem standen bereits 1987 Robert DeNiro und Mickey Rourke in "Angel Heart". Während Rouke jedoch dagegen rebellierte und anzuspielen versuchte, fügt sich Travolta in sein Schicksal, wodurch der leise Stil des Films nicht gestört wird. So bleibt eine etwas langatmige, psychologisch und atmospärisch aber äußerst stimmige Gesellschaftsstudie vor dem Hintergrund einer wahren Geschichte.

      Als Zuschauer braucht man etwas Sitzfleisch und sollte wissen, was einen erwartet: keine Action, keine Gewalt, kein Sex. Regie-Debütant Steven Zaillian, der unter anderem das Drehbuch zu "Schindlers Liste" verfasste, sind seine Figuren äußerst wichtig. Die innere Spannung des Films entsteht durch die gesetzten psychologischen Akzente, nicht durch den Gerichtsfall. Denn der ist, wie auch im Film gesagt, ein Ladenhüter. Insgesamt ein solider, guter, aber nicht haften bleibender Film mit Aussage. Diese Art von Gesellschaftskritik taucht in Hollywood schon seit Beginn der 90er ständig auf. Der Film, der das gesellschaftskritische Gerichtsdrama neu erfindet, muss erst noch geboren werden.

      Fazit: Eine zwar etwas langatmige, aber beeindruckende Gesellschaftsstudie mit gut ausgearbeiteten Figuren.
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    2. Zivilprozeß: Spannender, lakonischer Justiz-Thriller nach einem authentischen Fall. Mit John Travolta.

      Spannendere Justizthriller als John Grisham schreibt nur die Realität. Bester Beweis ist Jonathan Harrs aufrüttelnder Tatsachenroman „A Civil Action“: Minutiös folgt er den Versuchen von acht Familien aus Massachusetts, zwei Konzernen in einem aufwendigen, Jahre überspannenden Prozeß nachzuweisen, daß ihre rücksichtslose Umweltverschmutzung zum Leukämietod ihrer Kinder führte. „Schindlers Liste“-Drehbuchautor Steve Zaillian zeichnet die amerikanische Justiz in seiner lakonischen Bestsellerverfilmung, ähnlich wie Francis Ford Coppola in „Der Regenmacher“, als undurchschaubares, zynisches Gestrüpp ohne gesteigertes Interesse an Wahrheitsfindung. Daß der Film trotz seiner Komplexität, seines pessimistischen Tones und ohne klare Trennung zwischen Helden und Bösewichtern über großes kommerzielles Potential verfügt, ist John Travolta zu verdanken, der die Wandlung des anfänglich oberflächlichen Anwalts Schlichtman zum aufrechten Wahrheitssucher prall mit Leben füllt.

      Klug stellt Zaillian den ganz privaten Kreuzzug Schlichtmans in den Mittelpunkt des Films: Mit Travolta als Leitfigur folgt man nur zu gerne einem Fall, dessen zahllose Details und deprimierender Verlauf ansonsten womöglich zu viel für die Geduld selbst eines aufgeschlossenen Publikums gewesen wäre. Weil es einen weiten Weg zu bewältigen gilt, halten sich die Filmemacher auch nicht mit langen Einführungen auf. Grob und witzig skizziert, werden Schlichtman und seine nicht allzu ethischen Arbeitsmethoden vorgestellt, um danach kopfüber in den eigentlichen Fall in der Arbeitergemeinde Woburn einzutauchen: Aufgrund erheblicher Grundwasserverschmutzungen sind die Kinder von acht Familien an Leukämie erkrankt. Schuld haben offensichtlich zwei ansässige Firmen, die chemische Giftstoffe nicht ordnungsgemäß entsorgt, sondern auf dem Firmengelände ausgekippt haben. Schlichtman winkt angesichts der Komplexität des Prozesses zunächst ab; als er jedoch feststellt, daß beide Firmen großen nationalen Konzernen gehören, wittert er das große Geld. Ohne Kosten und Mühen zu scheuen, stellt er Experten an, die Beweise liefern sollen, daß das verschmutzte Wasser Leukämie auslösen kann, und überhaupt herausfinden müssen, daß die Verschmutzung von den beiden Firmen begangen wurde. Der Fall entpuppt sich als Faß ohne Boden, der Schlichtmans Kanzlei schließlich weit über den Rand des Bankrotts hinaustreibt.

      Je weiter Zaillian den Konflikt in seinem gänzlich unromantisierten und von Conrad R. Hall entsprechend in tristen monochromen Farben getauchten Film vorantreibt, desto deutlicher wird, daß es sich nicht einfach um eine David-gegen-Goliath-Geschichte handelt: Resigniert deckt „A Civil Action“ die strenge Hierarchie inmitten der amerikanischen Justiz auf, die ein überdeutlicher Spiegel für die gesamte Gesellschaft ist, die die Reichen auf Kosten der Armen stützt. Zwangsweise wird in diesem Klima des moralischen Bankrotts die Geschichte einer Niederlage erzählt, in dem Maße, in dem auch am Ende von Robert Redfords durchaus vergleichbaren „Quiz Show“ kein Triumph stehen konnte. Immerhin kann „A Civil Action“ auf die Läuterung eines Menschen verweisen, der von John Travolta mit Charisma und Witz an der Spitze eines durch die Bank blendenden Ensembles dargestellt wird. Ähnlich stark sind Robert Duvall als Travoltas schrulliger Gegenspieler, Tony Shalhoub und William H. Macy als Travoltas Partner, John Lithgow als stahlharter Richter und, in einer Cameorolle, die an Martin Scorseses Auftritt in „Quiz Show“ erinnert, Sydney Pollack als snobistischer Manager. Auch wenn sich Zaillian manche Freiheiten mit der Buchvorlage nahm, ist die Essenz von Harrs Text doch immer gewahrt: Wer in den USA Recht will, der habe besser die nötigen materiellen Ressourcen, um den Marsch durch die Instanzen durchzustehen. Erfreulich, daß der Film trotz seiner harten Wahrheiten und eines antiklimatischen Endes dennoch an den Kinokassen reüssiert. ts.
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